Emotionale Überforderung als Ursache für herausforderndes Verhalten im Schulalltag

Der emotionalen Überforderung von Schüler:innen entgegenwirken dank der Kenntnis des emotionalen Entwicklungsstandes

Autor/innen

  • Cécile Tschopp Pädagogische Hochschule Luzern
  • Janine Hentrich Heilpädagogisches Zentrum Hohenrain

DOI:

https://doi.org/10.57161/z2023-09-02

Schlagworte:

Verhaltensauffälligkeit, sozial-emotionale Entwicklung, kognitive Beeinträchtigung, Kommunikation

Abstract

Herausforderndes Verhalten von Kindern, insbesondere mit kognitiven Beeinträchtigungen, kann missverstanden werden, wenn der emotionale Entwicklungsstand nebst dem biologischen Lebensalter und dem kognitiven Referenzalter zu wenig beachtet wird. Besteht jedoch ein Bewusstsein für eine mögliche Diskrepanz zwischen der kognitiven und der emotionalen Entwicklung und ist der emotionale Entwicklungsstand des betroffenen Kindes bekannt, können sich Lehrpersonen entsprechend verhalten und dadurch die emotionale Überforderung beim Kind reduzieren. Dies wiederum kann zu einer Reduktion von herausforderndem Verhalten beim Kind führen. In diesem Beitrag diskutieren wir die Rolle der emotionalen Entwicklung im Zusammenhang mit herausforderndem Verhalten und wie sie erfasst werden kann.

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Veröffentlicht

2023-12-12

Zitationsvorschlag

Tschopp, C., & Hentrich, J. . (2023). Emotionale Überforderung als Ursache für herausforderndes Verhalten im Schulalltag: Der emotionalen Überforderung von Schüler:innen entgegenwirken dank der Kenntnis des emotionalen Entwicklungsstandes. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 29(09), 9–15. https://doi.org/10.57161/z2023-09-02