Erstsprachen von Kindern und Jugendlichen fördern

Eine Bestandesaufnahme zur Kultur des herkunftssprachlichen Unterrichts in der Zentralschweiz

Autor/innen

  • Maja Kern Pädagogische Hochschule Luzern
  • Alexandra Schiesser Pädagogische Hochschule Zug

DOI:

https://doi.org/10.57161/z2023-03-06

Schlagworte:

Migration, Erstsprache, Mehrsprachigkeit, Sprachentwicklung, Sprachunterricht, Chancengerechtigkeit

Abstract

Der Beitrag illustriert das Angebot an staatlich unterstützter Förderung von Erstsprachen schulpflichtiger Kinder anhand von Daten aus der Zentralschweiz. Der vorhandene herkunftssprachliche Unterricht (HSU) wird mit der potenziellen «sprachlichen Nachfrage» – den in den Kantonen dokumentierten Erstsprachen – kontrastiert. Die Analyse macht kantonale Unterschiede sowie Desiderata bezüglich des HSU-Angebots und der Förderung der Erstsprachkompetenzen sichtbar. Der Artikel schliesst mit einem Plädoyer für eine integrative Mehrsprachigkeitsdidaktik, die den HSU inkludiert und die gesamtsprachlichen Repertoires der Schüler:innen als Ressource berücksichtigt.

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Veröffentlicht

2023-04-04

Zitationsvorschlag

Kern, M., & Schiesser, A. (2023). Erstsprachen von Kindern und Jugendlichen fördern: Eine Bestandesaufnahme zur Kultur des herkunftssprachlichen Unterrichts in der Zentralschweiz. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 29(03), 36–44. https://doi.org/10.57161/z2023-03-06