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Eckhart, M., Nagel, S., Schluchter, T. & Valkanover, S. (2021). Kinder mit kognitiver Beeinträchtigung und Sport: Untersuchung zu sportlichen Freizeitaktivitäten und dem sportbezogenen Fähigkeitsselbstkonzept. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 27 (1–2), 26–33. https://ojs.szh.ch/zeitschrift/article/view/913
Frohn, J., Dauben, N. & Cwierdzinski, P. (2024). Inklusion – eine Leerstelle? Interviews geben Aufschluss über die Relevanz von Inklusion im bewegungs-, spiel- und sportbezogenen Ganztag. Forum Kinder- und Jugendsport, 5 (1), 49–53, https://doi.org/10.1007/s43594-024-00119-1
Güttinger, L. (2022). Das soziale Miteinander als Auftrag der Begleitung und Betreuung: Prävention, Deeskalation und Schutz bei Grenzverletzungen zur Förderung des positiven sozialen Miteinanders. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 28 (9), 44–49. https://ojs.szh.ch/zeitschrift/article/view/1032
Hammann, T. (2024). Analyse des Emotionsausdrucks von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung als forschungsethische Herausforderung und Indikator für Lebensqualität. Pädagogische Hochschule Heidelberg. https://opus.ph-heidelberg.de/frontdoor/index/index/docId/1675
Kohlmann, C. W., Salewski, C. & Wirtz, M. A. (Hrsg.) (2018). Psychologie in der Gesundheitsförderung. Hogrefe.
Krieger, B., Riedi, E. & Schwager, C. (2021). Junge Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung für Sport begeistern. Ansatzpunkte zur Unterstützung der Partizipation an sportlichen Aktivitäten. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 27 (1–2), 34–40. https://ojs.szh.ch/zeitschrift/article/view/914
Naidoo, J. & Wills, J. (2019). Lehrbuch Gesundheitsförderung (3., aktual. Aufl.). Hogrefe.
Ruin, S. (2022). Diversität und Körperlichkeit als Thema der Sportpädagogik. Theoretische Überlegungen, empirische Befunde und fachdidaktische Annäherungen. Meyer & Meyer.
Schaub, S., Audeoud, M., Lütolf, M. & Zurbriggen, C. (2023). Wie erleben Kinder und Jugendliche soziale Partizipation in inklusiven Sportclubs? Ergebnisse aus der Pilotstudie UNIFIED-GR. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 29 (5), 2–10. https://doi.org/10.57161/z2023-05-01
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Zapfel, S., Kraetsch, C. & Fassmann, H. (2021). Der Präventionsgedanke in der beruflichen Rehabilitation von Menschen mit (drohender) Behinderung. In A. Hollederer (Hrsg.), Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen (S. 449–466). Fachhochschulverlag.
Zentel, P. (Hrsg.) (2022). Lebensqualität und geistige Behinderung: Theorien, Diagnostik, Konzepte. Kohlhammer.
> Prävention und Gesundheitsförderung
https://www.gdk-cds.ch/de/praevention-und-gesundheitsfoerderung
> Gesundheitliche Chancengleichheit
https://www.ebgb.admin.ch/de/gesundheit
> Gesundheit fördern und Krankheiten vorbeugen
https://gesundheitsfoerderung.ch
> Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderungen
> Wissen und Kompetenz im Gesundheitswesen
https://www.philosophie.ch/stiftung-dialog-ethik
> Institut für praktische Gesundheitsethik
> Gesundheitsförderung mit und für Menschen mit Behinderung
> Projekt GESUND! – Gesundheitsförderung mit Menschen mit Lernschwierigkeiten
https://www.vdek.com/vertragspartner/Praevention/projektgesund.html
> Disability
https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/disability-and-health
Die Europäische Agentur für Statistiken zur inklusiven Bildung (EASIE) hat einen neuen Datensatz zur inklusiven Bildung veröffentlicht. Dieser bietet eine wertvolle Grundlage für die Förderung von Chancengerechtigkeit und Bildungsbeteiligung in ganz Europa. Jedes Jahr veröffentlicht die Europäische Agentur zur inklusiven Bildung neue Daten für alle teilnehmenden Mitgliedsländer und trägt so zur Gestaltung wichtiger politischer Massnahmen auf Länderebene bei. Der diesjährige Datensatz spiegelt Beiträge aus 35 EASNIE-Mitgliedsländern wider. Die Daten decken das Schuljahr 2022/2023 ab und orientieren sich an internationalen Rahmenbedingungen und Prioritäten.
European Agency mit Daten für das Schuljahr 2022/2023 (Englisch)
ENIL hat 2024 eine umfassende Umfrage zur Umsetzung des Rechts auf ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderungen durchgeführt. Befragt wurden Einzelpersonen mit Behinderungen sowie Organisationen aus 24 europäischen Ländern. Die Bewertungen erfolgten auf einer Skala von 1 (Recht nicht garantiert) bis 5 (Recht vollständig garantiert). Die Schweiz erhielt dabei einen Wert von 1,9. Während Länder wie Island (3,2), Schweden (2,9) und Malta (2,8) führend sind, rangiert die Schweiz im unteren Drittel. Die Ergebnisse zeigen, dass die Umsetzung der BRK in der Schweiz noch weit entfernt von einem inklusiven Ideal ist. Die Rechte auf Teilhabe und Selbstbestimmung sind für viele Menschen mit Behinderungen nicht ausreichend gewährleistet.
Die vollständige Umfrage ist als PDF auf Englisch verfügbar und bietet detaillierte Einblicke in die Bewertungen der einzelnen Länder: Independent Living Survey 2024 (PDF, Englisch).
agile zu einer Umfrage des European Network on Independent Living
Rund 45 000 Lernende sind in der Schweiz gefragt worden, wie es ihnen in der Lehre geht, wie sie Herausforderungen und Belastungen bewältigen und was ihnen hilft, sich positiv zu entwickeln. Ergebnis: 80 bis 90 Prozent sagen, dass es ihnen in der Lehre eher gut bis sehr gut geht. Auf die sehr offene Frage «Hattest du während der Lehre psychische Probleme, z. B. negative Gefühle oder Gedanken, Belastungen oder auch psychische Krankheiten oder Krisen?») geben insgesamt 61 Prozent der Lernenden an, dass sie während der Lehre schon einmal (rund ein Viertel) oder schon mehrmals (rund ein Drittel) psychische Probleme hatten. Die Lernenden wurden via die Berufsfachschulen zwischen dem 28. Oktober und dem 13. Dezember 2024 befragt.
Studie «Psychische Gesundheit von Lernenden in der Berufslehre»
Eine neue Publikation von a:primo zeigt auf, wie eine ressourcenorientierte Begleitung Familien dabei unterstützen kann, positive Veränderungen in ihrem Alltag zu erreichen. Acht Eltern, die am Programm schritt:weise teilgenommen haben, berichten in der Publikation über ihre Erfahrungen. Sie teilen, was sie dazu motivierte, neue Wege in der Erziehung zu gehen, welche Unterstützung sie als besonders hilfreich empfunden haben und welche Rahmenbedingungen entscheidend für sie waren. Ihre persönlichen Geschichten zeigen eindrucksvoll, wie Empowerment dabei hilft, das Handlungspotenzial und die Selbstbestimmung der Familien zu stärken. Diese Publikation ist kostenlos verfügbar.
a:primo mit einer neuen Publikation zu Empowerment von Familien
Ab sofort gibt es die offiziellen Abstimmungsunterlagen für kantonale Vorlagen auch in Leichter Sprache. Leichte Sprache bedeutet: komplizierte Infos einfach erklärt. Das hilft vor allem Menschen mit Lernbehinderung oder solchen, die nicht so gut Deutsch lesen können. So können sich alle gut informieren und bei Abstimmungen mitmachen. Die neuen Unterlagen in Leichter Sprache befinden auf der Website des Kantons Zürich.
Kanton Zürich führt Abstimmungsunterlagen in Leichter Sprache ein
Die Delegiertenversammlung von Pro Infirmis hat eine Statutenänderung verabschiedet: Künftig muss der Vorstand von Pro Infirmis mindestens zu 40 Prozent aus Menschen mit Behinderungen bestehen. Damit bekennt sich die Organisation klar zur Notwendigkeit der Partizipation, Expertise und Mitsprache von Menschen mit Behinderungen in ihrem Leitungsgremium. Die Änderung erfolgte auf Antrag des Ausschusses «Partizipation und Inklusion». Dieser wurde zum 100-jährigen Jubiläum von Pro Infirmis eingeführt. Er soll den Vorstand dabei beraten, wie die Organisation die Behindertenrechtskonvention und damit die Inklusion besser intern umsetzen kann. Mit der Annahme ist ein wichtiger Meilenstein erreicht.
Pro Infirmis verstärkt die Partizipation von Menschen mit Behinderungen im Vorstand
Im Podcast «RECHT KLAR – gleich, für alle» steht die Frage im Zentrum, wie sich die Rechte von begleiteten Menschen mit Behinderungen in der Praxis umsetzen lassen. Der Podcast beleuchtet die Rechte und Pflichten aus verschiedenen Blickwinkeln – mit Reflexionen und konkreten Handlungsideen. Der Podcast wird von INSOS produziert. Bereits sind sieben Folgen verfügbar.
INSOS und der Podcast «Recht klar»
Seit dem Jahr 1995 hat sich der BIZEPS-Nachrichtendienst zu einer zentralen Stimme der Behindertenbewegung entwickelt: Über 22 000 Artikel, 650 Autor:innen, 8000 Fotos und 30 Medienpartner:innen prägen heute das Bild. Im Gespräch mit Ottmar Miles-Paul von den kobinet-nachrichten blickt Martin Ladstätter, Gründungsmitglied und Obmann von BIZEPS, auf 30 Jahre Pionierarbeit, Herausforderungen und Zukunftspläne.
Bizeps feiert 30 Jahre Jubiläum
Die Modekette Primark hat eine neue Schaufensterpuppe in Kooperation mit der britischen TV-Moderatorin, Aktivistin und Rollstuhlfahrerin Sophie Morgan entwickelt. Das Mannequin trägt den Namen Sophie. Es soll mehr als nur eine Figur sein. Für Primark ist es nach eigenen Angaben ein symbolischer Schritt, das Geschäft im physischen wie im übertragenen Sinn barrierefreier zu gestalten. Die Puppe wurde bewusst so entworfen, dass sie an die Körperhaltung vieler Rollstuhlfahrerinnen erinnert: mit verstärkter Schulterpartie, schmaleren Beinen und einem leicht nach vorne geneigtem Oberkörper.
Rollingplanet mit einem Beitrag zu einer Rollstuhl-Schaufensterpuppe von Primark
Laufzeit: 05.2025–09.2025
Forschende Institution: Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik, Zürich
Augmented Reality (AR) etabliert sich zunehmend als Bildungstechnologie. Für den inklusiven Sportunterricht bietet sie vielseitige und adaptive Möglichkeiten. AR-gestützte Unterrichtskonzepte können helfen, die didaktischen Möglichkeiten bei einer heterogenen Gruppenzusammensetzung zu erweitern. Insbesondere im Hinblick auf notwendige Adaptionen für Schüler:innen mit Behinderungen bietet Augmented Reality viel Potenzial. ARQUIS.0 untersucht die Einsatz- und Gelingensbedingungen von potenziellen AR-Anwendungen im inklusiven Sportunterricht. Die Erkenntnisse des Projekts sollen genutzt werden, um einen praxisnahen ARLA-Prototyp für den inklusiven Sportunterricht in der Schweiz zu entwickeln (ARLA = Augmented Reality Learning Applications). Damit leistet das Projekt einen Beitrag, um didaktische Handlungsspielräume zu erweitern und die Teilhabe von Schüler:innen mit körperlich-motorischem Förderbedarf zu stärken.
Laufzeit: 01.09.2025–29.02.2028
Forschende Institutionen: Pädagogische Hochschule Zürich; Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Der digitale Wandel betrifft längst nicht nur den Unterricht, sondern die Schule als Organisation. Eine besondere Herausforderung ist dabei die Personalentwicklung. Wie kann schulisches Personal dazu befähigt werden, den digitalen Wandel an Schulen mitzugestalten? Ein wichtiger Aspekt sind hier Kompetenzen und Haltungen im Team. Damit Schulen ihr Personal dementsprechend befähigen können, sind verschiedene Faktoren zentral: die Haltung der Schulleitung, eine geteilte Vision, der Umgang mit multiprofessionellen Teams sowie die Kommunikation des digitalen Wandels und der Befähigungsangebote. Es fehlt jedoch an einer systematischen Untersuchung, die diese Faktoren miteinander in Beziehung setzt und daraus konkrete Handreichungen und Folgerungen für die Weiterbildung schulischen Personals ableitet. Hier setzt das Projekt EnablEd an. Es untersucht zunächst anhand von Leitfadeninterviews mit digitalen Vorreiter:innen innerhalb und ausserhalb des Schulfelds, welche Kompetenzen und Haltungen eine «Kultur der Digitalität» (Felix Stalder) erfordern. Damit ist ein kultureller Wandel angesprochen, der sich nicht in technischen Fragen zu digitalen Medien erschöpft, sondern bei den Akteur:innen und ihrer gelebten Praxis ansetzt. Dementsprechend soll die Perspektive verschiedener schulischer Akteursgruppen (Schulleitungspersonen, PICTS, Lehrpersonen usw.) mittels unterschiedlicher Methoden (Tagebücher, Fokusgruppen, Q-Methode) erhoben werden. Ziel ist, die Befähigungs- und Kommunikationspraxis von Volksschulen im Kanton Zürich zu erfassen, mit den Ergebnissen aus den Leitfadeninterviews zu kontrastieren und Gelingensbedingungen von digitaler Befähigung abzuleiten. Dies zielt darauf ab, ein Befähigungsmodell zu entwickeln, das schulische Führungspersonen ein Mittel an die Hand gibt, ihr Personal mit Kompetenzen auszustatten, die eine selbstbestimmte Orientierung von Schulen im digitalen Wandel ermöglichen.
Pädagogische Hochschule Zürich mit einem Forschungsprojekt zur Befähigung von Digitalität
Quelle: Parlamentarische Dokumentation des Informations- und Dokumentationszentrums IDES sowie Geschäftsdatenbank Curia Vista des National- und Ständerats.
Kinder mit einem suchtkranken oder substanzkonsumierenden Elternteil
Interpellation (25.3776) vom 19.06.2025
Postulat (25.203) vom 24.06.2025
Postulat (24.329) vom 19.11.2024 > Grossratsbeschluss vom 03.06.2025
Interpellation (24.305) vom 05.11.2024 > Grossratsbeschluss vom 03.06.2025
Postulat (25.257) vom 12.06.2025
Interpellation (24.626) vom 17.10.2024 > Beantwortung des Regierungsrats vom 13.05.2025
Schriftliche Anfrage (25.5313) vom 23.06.2025
Interpellation (25.5280) vom 02.06.2025
Schriftliche Anfrage (25.5265) vom 26.05.2025
Anfrage (25.489) vom 16.06.2025
Gesetzgebungsgeschäft (22.25.06) vom 25.06.2025
Einfache Anfrage (61.25.35) vom 20.06.2025
Interpellation (51.25.42) vom 02.06.2025 > Antwort der Regierung vom 04.06.2025
Interpellation (25.06.279) vom 13.06.2025
Anfrage (25.207) vom 30.06.2025
Anfrage (25.92) vom 31.03.2025 > Antwort des Regierungsrats vom 12.06.2025
Wenn nicht anders vermerkt, entstammen die Inhaltsbeschreibungen den Verlags- und Filmwebseiten.
(Sonderpädagogische Forschung in der Schweiz, Band 6)
Canonica, C. (2025)
Eine Rezension von Andreas Eckert, HfH
Die Dissertation von Carla Canonica beschäftigt sich mit der beruflichen Teilhabe von Erwachsenen mit dem Asperger-Syndrom in der Schweiz. Mit deren Veröffentlichung liegt dem Fachdiskurs nun ein erstes empirisch untermauertes Übersichtswerk zu diesem Thema vor. Erst in den letzten zehn bis zwanzig Jahren hat die internationale wissenschaftliche Fachdiskussion dieser Thematik eine erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt, zu der bis heute nur wenig empirische Daten vorliegen. Die Autorin befragte für ihre Dissertation Personen mit dem Asperger-Syndrom und zieht sie so als Expert:innen in eigener Sache mit ein. Dieses Vorgehen macht es möglich, Barrieren und Gelingensbedingungen der beruflichen Teilhabe mehrperspektivisch und partizipativ zu betrachten. Weil die Arbeit explizit die Situation der Schweiz in den Blick nimmt, ist sie für die Praxis besonders relevant.
Das Buch setzt einen ersten Schwerpunkt auf eine theoriegeleitete Annäherung an die komplexen Konzepte «Teilhabe», «Autismus» sowie «Arbeit und berufliche Teilhabe». Die Ausführungen dienen dazu, aktuelle wissenschaftliche Theorien und Annahmen einzuordnen. Zudem leitet die Autorin daraus Begriffsverständnisse ab, die sie für die weitere Bearbeitung des Themas braucht. Einen zweiten Schwerpunkt bilden die empirischen Erkenntnisse zur beruflichen Teilhabe bei Autismus. Diese sind zugleich die wissenschaftliche Grundlage für die darauffolgende empirische Bearbeitung der Fragestellungen. In einem weiteren Schritt wird auf sehr übersichtliche Weise das Forschungsdesign dargestellt. In dessen Vordergrund stehen die Erhebungsmethode des Problemzentrierten Interviews nach Witzel sowie eine qualitative Auswertung nach der Grounded Theory nach Glaser und Strauss.
Anschliessend werden die Ergebnisse dargestellt, auf umfangreiche, aber sehr gut nachvollziehbare Art. Zuerst werden personenbezogene Ergebnisse fallbezogen präsentiert, indem für jedes der Interviews zentrale Annahmen abgeleitet werden. Basierend auf diesen Annahmen entwickelt die Autorin in einem nächsten Schritt ein sehr gut durchdachtes und inhaltlich präzise formuliertes Modell, das nachfolgend genutzt wird, um «Einflussfaktoren auf die berufliche Teilhabe im konkreten Fall zu identifizieren und zu beschreiben» (S. 75). Die kategoriengeleitete Auswertung der Interviews, die sich an diesem Modell orientiert, ermöglicht weitere, vertiefende Erkenntnisse und macht deren Relevanz für die Praxis sehr gut sichtbar. Die abschliessende Diskussion der Ergebnisse verknüpft zentrale «Strategien für die Teilhabe am Arbeitsmarkt» und kontextabhängige «Einflussfaktoren» sehr gut.
Zusammenfassend beinhaltet das Buch von Carla Canonica zahlreiche wertvolle Erkenntnisse und Anregungen sowohl für den wissenschaftlichen Diskurs als auch für die Praxis.
Das Buch ist kostenlos im Open Access als PDF herunterladbar.
Crain Kaufmann, F. (Hrsg.) (2025)
Schule kann ein Ort sein, an dem die Liebe der Schüler:innen zum Gegenstand des Lernens, ihr Interesse, ihre Neugier und ihre Kooperationsbereitschaft gefördert werden; Schule kann ein potenzieller Ort der Freiheit, damit der Selbstermächtigung sein. Unter kapitalistischen Bedingungen stehen andererseits Kontrolle, Konkurrenz und das vergleichende Messen des Outputs im Zentrum; Schule muss dabei im Hinblick auf das spätere Berufsleben unter kapitalistischen Vorzeichen nützlich sein. Beide Beziehungsdimensionen spielen im Unterricht eine Rolle, allerdings in unterschiedlichem Mass. Schule ist unter den Bedingungen des Kapitalismus deshalb grundsätzlich eine Schule im Widerspruch. Das Buch versteht sich als Plädoyer für eine Schule, die so weit als möglich ein Ort der Bildung, der Emanzipation und des solidarischen Miteinanders sein soll.
Seitzer, P. (2025)
In diesem Buch wird der Status der Heil- und Sonderpädagogik als Wissenschaft untersucht. Anhand einer erkenntniskritischen und disziplinhistorisch informierten Analyse wird aufgezeigt und begründet, warum aktuell verbreitete Wissenschaftsverständnisse und -stile den Anschluss an die erfahrene Wirklichkeit professionell Handelnder und ihrer Adressat:innen je auf eigene Weise verpassen. Auf dieser Basis wird sodann ein neuer Vorschlag zur Rückversicherung der Disziplin unterbreitet, der zugleich einen Vermittlungsversuch zwischen professionellen und disziplinären Wirklichkeitsbezügen darstellt.
Hartmann, B., Simader, R., Steffens, M. K. & Steinhauser, P. (Hrsg.) (2025)
«Nothing about us without us» ist der Leitgedanke der UN-Behindertenrechtskonvention, wenn es um Teilhabe geht. Viele Menschen mit Behinderung sowie Einrichtungen und Organisationen der Behindertenhilfe machen darauf aufmerksam. Das Lebensende, das Sterben und die Trauer betreffen alle Menschen – aber nicht alle sind darin gleich sichtbar. Menschen mit komplexer Behinderung sind darauf angewiesen, dass Menschen sich um ein Verstehen und Verständnis bemühen. Es braucht Brücken für eine gute Begegnung. Die Autor:innen sprechen in diesem Leidfaden-Themenheft über die Trauer von Menschen mit Behinderung, deren Eltern und Geschwister. Sie zeigen inklusive Bestattungen und wie Abschiede gestaltet werden können. Sie gehen der Frage nach, wie Palliativ- und Hospizangebote inklusiv gedacht werden können und wie Kommunikation gestaltet sein muss, dass Begegnung gelingen kann. Die Beiträge möchten sensibilisieren, berühren und herausfordern – für eine Begleitung im Kontext des Lebensendes, die niemanden übersieht. Für eine Haltung, die nicht Defizite, sondern Kompetenzen und Würde sieht. Für eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt.
Rimmele, G. (2025)
Das Buch bietet theoretische, emotionale sowie praktische Hilfe für Menschen, die erwachsene trans* Personen mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) in ihrer Transition begleiten sowie für Autist:innen, die sich transident wahrnehmen oder die ihre Geschlechtsidentität in Frage stellen. Der Ratgeber unterstützt Betroffene, Angehörige und Lebensbegleiter:innen bei der Transition. Er bietet eine grundlegende Orientierung in der Thematik Autismus und Transidentität und weist auf die Herausforderungen hin, die sich aus dieser speziellen Konstellation ergeben. Das Buch hilft dabei, die eigene Rolle als Fachkräfte oder Angehörige und die damit verbundenen Aufgabenbereiche zu reflektieren, um trans* Personen mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) gut begleiten zu können. Aufgrund der emotionalen Intensität, die sich in dieser Begleitung unweigerlich einstellt, kommt der Selbstfürsorge eine besondere Bedeutung zu, weshalb ihr ein abschliessendes Kapitel gewidmet ist.
Grübl, E. (202)
Boston, 1886. Anne Sullivan ist 21 Jahre jung, als sie in den Süden der USA geht, um ein Mädchen mit Taubblindheit zu unterrichten. Während Anne eine Kindheit voller Entbehrung und Gewalt erleben musste, wächst die kleine Helen Keller in einer reichen und liebevollen Familie auf. Dennoch ist sie unbändig und voller Wut, denn ihr fehlt der Zugang zur Welt. Anne wird Helens Vertraute und Begleiterin. Sie wird ihr Schritt für Schritt ins Leben helfen und ihr ermöglichen, zu strahlen und später als Schriftstellerin der staunenden Welt ihr ganzes unglaubliches Potenzial zu zeigen. Anne begleitete Helen vierundzwanzig Stunden am Tag und verzichtete auf konservative Methoden, feste Stundenpläne und Vokabellisten. Sie sprach mit Helen, indem sie Buchstabe für Buchstabe ganze Sätze in ihre Handfläche buchstabierte. Lange verstand Helen den Zusammenhang nicht. Erst als Anne kaltes Wasser über Helens Hand laufen liess, während sie ihr gleichzeitig das Wort «Wasser» in die Hand schrieb, begriff Helen, dass Dinge einen Namen haben – und lernte perfekt, mit Worten zu kommunizieren.
Lehnert, N. (2024)
Das Buch beschäftigt sich mit Autismus aus der Innenansicht. Die Autorin beschreibt dies aus mehreren Blickwinkeln: als Autistin, Mutter und Integrationshelferin/Autismusberaterin. Aufgrund der Anordnung nach Themen hilft das Buch auch dabei, Autismus besser zu verstehen und sich besser in Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) hineindenken zu können. Die Autorin berät als Autismusberaterin Fachleute und Eltern über Autismus aus der autistischen Innenansicht. Zudem arbeitet sie in der Peer-Arbeit mit autistischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sie hält regelmäßig Vorträge über Autismus und bildet Fachpersonen in Bezug auf das Autismus-Spektrum fort. Selber besucht sie ebenfalls diverse Autismusfortbildungen, ebenso wie Fortbildungen zu TEACCH und Unterstützte Kommunikation.
Guggenbühl, C. (2024)
Ein Leben im Spannungsfeld zwischen der eigenen positiven Grundhaltung und der beschwerlichen Umsetzung. Das ist das Leben von Nadja, die seit ihrer Geburt eine spinale Muskelatrophie hat und daher auf einen Rollstuhl und viel fremde Hilfe angewiesen ist. Trotzdem lebt sie selbstbestimmt und so unabhängig wie möglich.
Schmidt, K. (2024)
Als die Grundschullehrerin Sabine Schuster überraschend einen Schlaganfall erleidet, beginnt für sie und ihren Ehemann Stefan nicht nur ein aufreibender Kampf gegen die Krankheit, sondern vor allem um ihre Liebe, ihr gemeinsames Leben und eine neue, der Ehe schon länger abhanden gekommene Leichtigkeit. Während Sabine in der Reha Vieles, wie Sprechen oder Laufen, erst wieder mühsam neu lernen muss, passt Stefan das Haus im thüringischen Ilmenau an die Bedürfnisse seiner Frau an. Doch Sabine ist so enttäuscht von ihrem Zustand, dass sie sich zunächst gegen alles sträubt, was ihrer Genesung zuträglich ist. Aus Scham meidet sie den Kontakt zu ihrem gewohnten Umfeld. Scheinbar verloren in den «Mühlen» des Pflegesystems, bringt die von Stefan organisierte neue Pflegerin Iryna mit ihrer ganz eigenen, optimistisch-fordernden Art neue Hoffnung. Als sich abzeichnet, dass Sabine und Stefan den Kampf gegen die Erkrankung auf absehbare Zeit nicht gewinnen können, müssen sie sich fragen, ob ihre Liebe noch stark genug für ein gemeinsames Leben ist.
Revue suisse de pédagogie spécialisée, 15 (2), 8–15
Die psychische Gesundheit von Jugendlichen wird heute immer stärker öffentlich thematisiert. In diesem Artikel wird analysiert, inwiefern verschiedene Berufsgruppen im Gesundheits- und Sozialwesen unterschiedlich auf die psychische Gesundheit von jungen Menschen blicken. Zunächst gehen wir kurz auf den Kontext ein, in welchem dieses Thema in den öffentlichen Fokus rückt. Danach zeigen wir, dass die medizinische Fachwelt versucht, psychische Gesundheit zu «entpathologisieren». Anschliessend schauen wir auf das Sozialwesen: Es möchte die psychische Gesundheit von Jugendlichen verbessern, kämpft aber gleichzeitig darum, dass sein eigenes Fachwissen anerkannt wird. Der Artikel basiert auf einer ethnografischen Untersuchung. Darin wurden erstens Aussagen von Fachpersonen an einem beruflichen Reflexionstag ausgewertet. Und zweitens wurden sozialwissenschaftliche Studien einbezogen, die sich mit der Entwicklung der öffentlichen Psychiatrie seit den 1990er-Jahren beschäftigen. Wir vertreten die These, dass die verschiedenen Berufsgruppen das Thema psychische Gesundheit unterschiedlich angehen – je nachdem, wie nah sie an der medizinischen Sichtweise sind. Dieses Spannungsfeld zeigt, wie sich Gesundheits- und Sozialwesen gegenseitig beeinflussen: das Soziale wird zunehmend «psychiatrisiert», und gleichzeitig wird die Psychiatrie stärker durch soziale Aspekte geprägt.
Revue suisse de pédagogie spécialisée, 15(2), 34–41
Sozial-emotionale Kompetenzen (SEK) sind ein Schutzfaktor für die psychische Gesundheit und den schulischen Erfolg von Jugendlichen. Auf der Grundlage eines ko-konstruktiven Ansatzes wurden drei Module an einer Sekundarschule im Kanton Waadt durchgeführt, um die Lehrpersonen zu schulen. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen deutliche Verbesserungen in der professionellen Haltung und im Wohlbefinden der Lehrkräfte sowie harmonischere Beziehungen, insbesondere zwischen Schüler:innen und Lehrkräften.
Revue suisse de pédagogie spécialisée, 15 (2), 49–58
Der Artikel untersucht die Herausforderungen, denen Studierende mit besonderem Bildungsbedarf in der Hochschulbildung gegenüberstehen. Basierend auf einer Umfrage der HES-SO analysiert der Beitrag die Schwierigkeiten der Studierenden. Es geht auch um ihre Erwartungen und die Strategien, die sie entwickelt haben, um physische, psychische und akademische Hindernisse zu überwinden. Die Studie schlägt im Rahmen eines ko-konstruktiven Ansatzes Antworten vor, die auf die Bedürfnisse der Studierenden zugeschnitten sind. So können der Zugang, die Chancengleichheit und der Erfolg in der Hochschulbildung verbessert werden.