Dokumentation

Inhaltsverzeichnis

Literatur zum Schwerpunkt 33

Linksammlung zum Schwerpunkt 34

Rundschau 35

International 35

National 35

Regional / Kantonal 36

Varia 37

Laufende Forschungsprojekte 38

Parlamentarische Vorstösse 38

Medien 40

Fachbücher 40

Erzählte Behinderung 44

Filme 46

Weiterbildung 48

Blick in die Revue 48

Literatur zum Schwerpunkt

Alijaj, I. & Loriol, C. (2023). Wir müssen reden. Ein biografisches Manifest. Limmat.

Buschmann, A. & L'Audace, L. (2023). Angry Cripples. Stimmen behinderter Menschen gegen Ableismus. Leykam.

Degener, T. & Witzmann, F. (2023). Der Kampf um die UN-Behindertenrechtskonvention. Ein steiniger Weg zu inklusiver Freiheit und inklusiver Gleichheit. Zeitschrift für Disability Studies, 2, 1–26.
https://zds-online.org/wp-content/uploads/2023/11/ZDS_2023_2_1_Degener_Witzmann.pdf

Dietze, T., Gloystein, D., Moser, V., Piezunka, A., Röbenack, L., Schäfer, L.; Wachtel, G. & Walm, M. (Hrsg.) (2020). Inklusion - Partizipation - Menschenrechte. Transformationen in die Teilhabegesellschaft? Klinkhardt.

Drygalski, C. v. & Welti, F. (2023). Erkenntnisse aus der UN-BRK zur geschützten Beschäftigung. In V. Schachler, W. Schlummer, R. Weber (Hrsg.), Zukunft der Werkstätten. Perspektiven für und von Menschen mit Behinderung zwischen Teilhabe-Auftrag und Mindestlohn (S. 85–100). Klinkhardt.
https://www.pedocs.de/volltexte/2023/26765/pdf/vonDrygalski_Welti_2023_Erkenntnisse_aus_der.pdf

Frei, L. (2024) Behinderung - Schweizer Zug mit Verspätung. Sozial aktuell, 4, 10–11.

Frei, N. (2023). Wie das Recht auf inklusive Bildung durchsetzen? vpod bildungspolitik. Zeitschrift für Bildung, Erziehung und Wissenschaft, 232, 10–12.

Heiden, H.-G. (2024). Behindertenrechte in die Verfassung! Der Kampf um die Grundgesetzergänzung 1990–1994. Beltz.

Heister, N. & Ghebremicael, H. (2024). Orte der Partizipation und Selbstbestimmung schaffen. Inklusive Kinder- und Jugendarbeit. Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit, 55 (1), 58–66.

Hess-Klein, C. & Scheibler, E. (2022). Aktualisierter Schattenbericht. Bericht der Zivilgesellschaft anlässlich des ersten Staatenberichtsverfahrens vor dem UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen (Inclusion Handicap, Hrsg.). Editions Weblaw. https://www.inclusion-handicap.ch/de/themen/un-brk/schattenbericht-667.html

Küstermann, B. & Eikötter, M. (Hrsg.) (2016). Rechtliche Aspekte inklusiver Bildung und Arbeit. Die UN-Behindertenrechtskonvention und ihre Umsetzung im deutschen Recht. Beltz.

Leonhardt, N., Kruschel, R., Schuppener, S. & Hauser, M. (2022). Menschenrechte im interdisziplinären Diskurs. Perspektiven auf Diskriminierungsstrukturen und pädagogische Handlungsmöglichkeiten. Beltz.
https://content-select.com/de/portal/media/download_oa/9783779957263/?client_id=406

Leuenberger, S. (2023). Persönliche Assistenz gemäss Behindertenrechtskonvention. Einen Begriff im Überdehnungsmodus zurechtrücken. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 29 (2), 18–23. https://doi.org/10.57161/z2023-02-04

Meints, S. & Neumann, A. (2023). BestimmtSelbst. Eine Methode der unterstützten Entscheidungsfindung und Beispiele in der praktischen Anwendung. Teilhabe, 62 (3), 102–106.

Raab, B. & Westermann, A. (Hrsg.) (2022). Arbeitswelt - Inklusion - Inspiration. Perspektiven aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. tredition.

Scheibler, E. (2018). Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention mit Fokus auf den Bereich Bildung. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 24 (3), 6–13. https://ojs.szh.ch/zeitschrift/article/view/708

Schriber, S., & Stokar, K. (2018). UN-BRK umsetzen heisst Selbstbestimmung fördern. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 24 (7–8), 51–58. https://ojs.szh.ch/zeitschrift/article/view/738

Vallelian, A. (2023). Den Schritt in die Politik wagen. ARTISET, 3, 34–36.

Zaugg, D. (2022). Alle Rechte für alle Menschen mit Behinderungen. Pilotprojekt zur Förderung der Partizipation von Selbstvertretungsorganisationen (OPDs) in der schweizerischen internationalen Zusammenarbeit und humanitären Hilfe. Behinderung und internationale Entwicklung, 33 (3), 27–29. https://edudoc.ch/record/232915

Zuber, I. (2023). Mit dem Assistenzbeitrag zu mehr Autonomie. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 29 (2), 30–34. https://doi.org/10.57161/z2023-02-06

Linksammlung zum Schwerpunkt

Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen EBGB

> Behindertenrechtskonvention (BRK) und Behindertenpolitik 2023–2026

https://www.edi.admin.ch/edi/de/home/fachstellen/ebgb/recht/international0/uebereinkommen-der-uno-ueber-die-rechte-von-menschen-mit-behinde.html

https://www.edi.admin.ch/edi/de/home/fachstellen/ebgb/politique-nationale-du-handicap.html

Inclusion Handicap

> Behindertenrechtskonvention (BRK)

https://www.inclusion-handicap.ch/de/themen/un-brk-74.html

ARTISET (CURAVIVA/INSOS/YOUVITA)

> Aktionsplan UN-BRK

https://www.aktionsplan-un-brk.ch

Kanton Zürich

> Aktionsplan Behindertenrechte

https://www.zh.ch/de/soziales/leben-mit-behinderung/aktionsplan-behindertenrechte.html

EnableME

> UNO-Behindertenrechtskonvention – Stand der Umsetzung

https://www.enableme.ch/de/artikel/uno-behindertenrechtskonvention-stand-der-umsetzung-1342

Schweizerische Menschenrechtsinstitution (SMRI)

> Schutz und Förderung der Menschenrechte in allen Lebensbereichen

https://www.isdh.ch/de

Internationales Menschenrechtsforum Luzern (IHRF)

> Neutrale Plattform zur Förderung des Menschenrechtsdiskurses in der Öffentlichkeit

https://www.phlu.ch/beratungen-angebote/zentren/zmrb/ihrf.html

United Nations

> Convention on the Rights of Persons with Disabilities

https://www.ohchr.org/en/instruments-mechanisms/instruments/convention-rights-persons-disabilities

Rundschau

International

DE: Psychische Gesundheit von Schüler:innen

Erstmals hat die Robert Bosch Stiftung im Rahmen des Deutschen Schulbarometers Schüler:innen zu ihrem psychischen und schulischen Wohlbefinden befragt. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage sind alarmierend: Bei etwa jedem fünften jungen Menschen (21 Prozent) im Alter von 8 bis 17 Jahren gibt es laut Selbstauskunft Hinweise auf psychische Auffälligkeiten. Auf einen Therapieplatz warten die Hilfesuchenden im Schnitt fast fünf Monate. Das Schulportal hat die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.

Deutsches Schulportal mit einer Befragung zur psychischen Gesundheit von Schüler:innen

National

Erstes nationales Kompetenzzentrum für sexuelle Gesundheit

Valida hat ein nationales Kompetenzzentrum für sexuelle Gesundheit eröffnet. Das Kompetenzzentrum mit Sitz in St.Gallen ist die erste Anlaufstelle in der Schweiz, die sich ausschliesslich um Fragen und Themen der sexuellen Gesundheit von Menschen mit Behinderungen oder deren Fach- und Betreuungspersonen kümmert. Neben sexueller Gewalt thematisiert das Kompetenzzentrum auch Fragen zu Körperwissen, Beziehungen führen und beenden, sexuelle Orientierung, Verhütung, Krankheiten, Kinderwunsch und vieles mehr. Fachpersonen und Angehörige erhalten Hilfestellung bei Einschätzungen und Reaktionen auf sexuelles Verhalten oder zu Fragen bezüglich Grenzverletzungen oder Prävention. Das Kompetenzzentrum trägt dazu bei, Tabus und Vorurteile zu überwinden und fördert ein positives Verständnis von Sexualität und Behinderung sowie für Sexualität im Alter. Es schult Menschen mit Behinderungen in ihrer sexuellen Bildung, stärkt sie in ihren Rechten . Zudem werden Fachpersonen in schwierigen Situationen entlastet und unterstützt.

Valida mit Informationen zum Kompetenzzentrum für sexuelle Gesundheit 

Statistik des Westschweizer Bildungsraums 2024

Das Informationssystem über den Westschweizer Bildungsraum (Système d'informations sur l'Espace romand de la formation - SIERF) vom Institut für Bildungsforschung und pädagogische Dokumentation (Institut de recherche et de documentation pédagogiques - IRDP) stellt zahlreiche Informationen über die allgemeine und berufliche Bildung in der Westschweiz zur Verfügung. In einigen Fällen beziehen sich die Informationen auch auf die deutschsprachigen Teile der Westschweizer Kantone und/oder werden auf alle Kantone ausgeweitet, die der Conférence intercantonale de l'instruction publique de la Suisse romande et du Tessin (CIIP) angehören.

Institut de recherche et de documentation pédagogique mit der Statistik des Westschweizer Bildungsraums 2024 (auf Französisch)

Christophe Darbellay wird neuer Präsident der EDK

Die kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren haben an ihrer Jahresversammlung Christophe Darbellay zum neuen Präsidenten der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) gewählt. Der Walliser Staatsrat tritt am 1. Januar 2025 die Nachfolge von Regierungsrätin Silvia Steiner an. Neuer Vizepräsident wird der Luzerner Regierungsrat Armin Hartmann.

Medienmitteilung der EDK vom 25.10.2024 zur Wahl eines neuen Präsidenten

Regional / kantonal

LU: Bildungsbericht Kanton Luzern 2024

Mit dem Bildungsbericht 2024 erscheint zum dritten Mal eine Gesamtschau der Luzerner Bildungslandschaft aus statistischer Sicht. Der Bericht fasst zum einen vielfältige Informationen über das Luzerner Bildungssystem zusammen und analysiert zum anderen relevante bildungspolitische Themen und Fragestellungen – von den vorschulischen Bildungs- und Betreuungsangeboten, über die obligatorischen Schulstufen bis zur Weiterbildung. Wenn immer möglich werden Kinder und Jugendliche mit speziellen Bedürfnissen in die Regelklassen integriert. Rund 1'800 Lernende werden mit sonderpädagogischen Massnahmen unterstützt. Rund die Hälfte von ihnen wird integrativ unterrichtet. Dieser Anteil ist im letzten Jahrzehnt stetig gewachsen.

Bildungsbericht des Kantons Luzern

SG: Digitalisierung der Bildungspraxis

Im Frühjahr 2020 schlossen die Behörden alle Schulen für acht Wochen. Die Schulen stellten in der Folge unterschiedlich schnell auf Fernunterricht um. Die Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG) untersuchte im Rahmen des nationalen Forschungsprogramms NFP 80 die Auswirkungen von Covid im Bereich Bildung im Kanton St.Gallen. Nun liegen erste Ergebnisse vor. Die Studie zeigt u.a., dass leichte Lerneinbussen im nachfolgenden Schuljahr weitgehend aufgeholt werden konnten. Faktoren wie Einkommen und Bildung der Eltern oder Fremdsprachigkeit zeigen keinen einheitlichen Effekt. Es gibt keine Hinweise, dass sozial benachteiligte Kinder speziell von den Schulschliessungen betroffen waren.

Forschungsprojekt zur Digitalisierung der Bildungspraxis (NFP80) 

UR: Bericht zur Volksschule über das Schuljahr 2023/2024

Die Gesamtschülerzahlen in Uri haben gemäss Bericht zur Volksschule über das Schuljahr 2023/2024 das dritte Jahr in Folge leicht zugenommen. 93 Schüler:innen mit sonderpädagogischem Bedarf besuchten den Unterricht in Regelklassen. In ausserkantonalen Einrichtungen wurden 24 Schüler:innen beschult, und 36 Schüler:innen besuchten die Sonderschule Uri. In Bezug auf die Gesamtschülerzahlen im Volksschulbereich liegt der Anteil der Sonderschulungen bei 3,9 Prozent. Erfreulich ist die tiefe Separationsquote von unter 1,5 Prozent. Die Zunahme der Zahlen in Bezug auf Schüler:innen mit sonderpädagogischem Bedarf betrifft vor allem den Bereich der Verhaltensauffälligkeiten. Dieser hat auch grosse Auswirkungen auf den Schulpsychologischen Dienst (SPD). Der SPD führte im Schuljahr 2023/2024 insgesamt 588 Abklärungen und Beratungen im Zusammenhang mit erheblichen Störungen im Unterricht, erheblichen Schwierigkeiten im Lernen, Leisten und Verhalten sowie bei psychischen Beeinträchtigungen von Schüler:innen durch.

Bericht zur Volksschule des Kanton Uri über das Schuljahr 2023/2024

ZH: Gegenvorschlag zur «Förderklassen-Initiative» - Erweiterte Lernräume sollen Schulen entlasten

Die «Förderklassen-Initiative» fordert, dass alle Kinder im Kanton Zürich auf Entscheid der Schulpflege hin Zugang zu heilpädagogisch geführten Förderklassen haben sollen. In seinem Gegenvorschlag will der Regierungsrat des Kantons Zürich die gesetzliche Grundlage schaffen, damit «erweiterte Lernräume» die Regelklassen und Lehrpersonen entlasten. Mit dem Gegenvorschlag kann das mit der Volksinitiative verfolgte Ziel effizienter, kostengünstiger und ohne Eingriff in die Gemeindeautonomie erreicht werden. Der Regierungsrat verlangt vom Kantonsrat, die Volksinitiative «für eine Schule mit Zukunft – fördern statt überfordern» (Förderklassen-Initiative) – abzulehnen und dem Gegenvorschlag zuzustimmen

Kanton Zürich mit einem Gegenvorschlag zur Förderklasseninitiative

Varia

Gründungsanlass von Allianz Digitale Inklusion Schweiz (ADIS)

Die Allianz Digitale Inklusion Schweiz (ADIS) will allen Menschen in der Schweiz den Zugang zu digitalen Dienstleistungen erleichtern. Am Gründungsanlass vom 21. November 2024 in Bern betonte Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen, Verbänden und Privatwirtschaft, um dieses Ziel zu erreichen. Die ADIS vernetzt als Kompetenzzentrum die relevanten Akteure im Bereich der digitalen Inklusion und schafft die Grundlage, um die verschiedenen Engagements in einer gemeinsamen Strategie zu vereinen. Sie wurde im Rahmen des Schwerpunktprogramms Behindertenpolitik 2023 - 2026 durch den Bundesrat gefordert und vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB), der Schweizerischen Konferenz für Weiterbildung (SWBK), der Geschäftsstelle Digitale Verwaltung Schweiz (DVS), dem Verband der Schweizerischen Volkshochschulen (VSV), dem Schweizer Dachverband Lesen und Schreiben Schweiz (DVSL) und der digitalswitzerland Foundation initiiert. Am 21. November 2024 haben die ADIS und ihre Partner:innen den Tag der digitalen Inklusion ins Leben gerufen.

Medienmitteilung des Bundesrats vom 21.11.2024 über die Lancierung von ADIS

Frühförderungspreis für Schweizer Berggebiete 2024

Die Pestalozzi-Stiftung will die hohe Qualität des Bildungsstandortes Schweiz und die Chancengerechtigkeit von jungen Menschen in Berg- und Randregionen fördern. Bereits zum sechsten Mal vergab die Pestalozzi-Stiftung zusammen mit dem Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) den Frühförderungspreis für Schweizer Berggebiete. Das Projekt «Chancenannäherung durch begleiteten Schuleinstieg» der Gemeinde Visp wird mit dem Frühförderungspreis und der Preissumme von 25’000 Franken ausgezeichnet. Die Initiantinnen reagieren auf die herausfordernde Situation der Gemeinde Visp, indem Kinder mit Migrationshintergrund und besonderen Bedürfnissen bewusst auf den Kindergarten vorbereitet werden. Damit werden die Bildungschancen dieser Kinder verbessert.

Frühförderungspreis 2024

Cybathlon 2024

Der CYBATHLON 2024 fand in einem globalen Format vom 25. bis 27. Oktober 2024 in der SWISS Arena in Kloten und in Hubs auf der ganzen Welt statt. Es nahmen 76 Teams aus 26 Ländern der Welt in acht verschiedenen Disziplinen teil. Der Wettbewerb besteht aus acht verschiedenen Disziplinen. Die Aufgaben sind so gestaltet, dass sie alltägliche Tätigkeiten widerspiegeln, die für Menschen mit Behinderungen eine Herausforderung darstellen können. Beim Lösen der jeweiligen Aufgaben im Wettbewerb wird gezeigt, wie gut die entwickelte Technologie geeignet ist, die Personen im Alltag zu unterstützen.

Cybathlon 2024

Laufende Forschungsprojekte

durchSTARTen: Beanspruchung und berufliche Etablierung (angehender) Schulischer Heilpädagog:innen

Laufzeit: 01.02.2025 – 31.01.2028

Forschende Institutionen: Pädagogische Hochschule Bern, Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik, Universität Genf

Im Projekt «durchSTARTen» wird die berufliche Belastung von Schulischen Heilpädagog:innen (SHP) in der Schweiz untersucht. Viele SHP arbeiten schon an Schulen, während sie ihre Ausbildung machen. Gerade Berufseinsteiger:innen sind häufig stark gefordert, was zu frühem Berufsausstieg führen kann. Ziel des Projekts ist es herauszufinden, welche Belastungen SHP erleben und welche Unterstützung ihnen hilft, Freude an der Arbeit zu haben und gesund zu bleiben. Das Forschungsteam begleitet eine Gruppe von SHP über mehrere Jahre. Es befragt sie mit Fragebögen und in Gesprächen zu ihrem Arbeitsalltag und Wohlbefinden. So wird untersucht, welche Bedingungen gut für die Gesundheit der SHP sind. Die Ergebnisse geben konkrete Hinweise, wie SHP in Ausbildung und Beruf besser unterstützt werden können. Dies fördert zudem die Unterstützung für Kinder in den Schulen.

PHBern und ein Forschungsprojekt über die Beanspruchung und berufliche Etablierung (angehender) Schulischer Heilpädagog:innen

Unterricht beflügeln

Laufzeit: 01.09.2024 – 31.08.2025

Forschende Institution: Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Zürich

Im Projekt «Unterricht beflügeln» wird in Zusammenarbeit mit der Menon Skills AG ein digitales Tool erschaffen, das Lehrpersonen kostenlos zur Verfügung gestellt wird, um ihren Unterricht zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Das Tool ermöglicht Lehrpersonen, das Zepter der Unterrichtsentwicklung in die eigene Hand zu nehmen und INSULA als Reflexions- und Feedbackschablone für die eigene Unterrichtsqualität zu nutzen. Lehrpersonen können selbstgesteuert und niederschwellig Rückmeldungen der Menschen einholen, die sie in ihrem Alltag begleiten. Eine Digitalisierung gestattet die praktikable Verbindung von Selbstreflexion mit Feedback und die anonyme Einbindung der Stimme der Schüler:innen. Hinzukommt eine innovative Aufbereitung von Ergebnissen, um Lehrpersonen zeitnah und anschaulich Entwicklungspotenziale aufzuzeigen.. Um eine User-zentrierte Entwicklung des Tools zu ermöglichen, ist im Projekt eine enge Zusammenarbeit mit der Praxis vorgesehen. Das Projekt wird gefördert durch die Stiftung Mercator Schweiz.

Instituts für Erziehungswissenschaft der Uni Zürich und ein Forschungsprojekt über ein digitales Tool zur Unterrichtsentwicklung

Parlamentarische Vorstösse

Quelle: Parlamentarische Dokumentation des Informations- und Dokumentationszentrums IDES sowie Geschäftsdatenbank Curia Vista des National- und Ständerats.

SCHWEIZ

Welchen Status haben Athletinnen und Athleten mit Behinderung?

Interpellation (24.4053) vom 26.09.2024 > Stellungnahme des Bundesrats vom 20.11.2024

Anreize für ein inklusives Arbeitsumfeld

Motion (24.4039) vom 26.09.2024 > Stellungnahme des Bundesrats vom 20.11.2024

Bauten mit Dienstleistungsangeboten hindernisfrei zugänglich machen

Interpellation (24.3922) vom 19.09.2024

KT. ARGAU

Schulische Situation für Kinder mit Behinderungen an der Heilpädagogischen Schule Aarau (HPS)

Interpellation (24.305) vom 05.11.2024

Flächendeckende Führung von Förderklassen im Kanton Aargau

Motion (24.220) vom 02.07.2024 > Stellungname des Regierungsrats vom 25.09.2024

Massnahmenplan betreffend Fachpersonal Schulische Heilpädagogik

Botschaften (24.161) vom 05.06.2024 > Abstimmungsprotokoll mit Namenslisten vom 05.11.2024

KT. BASEL-LAND

Schulassistenzen im Baselbiet

Interpellation (24.636) vom 17.10.2024

PH verbessern: Mehr Lehre statt Forschung

Interpellation (24.626) vom 17.10.2024

KT. BASEL-STADT

Folgen der Motion Bothe «betreffend "Lernbrücken für Lernlücken" zum Ausgleich der Nachteile aufgrund der Corona-Schuljahre» für Schülerinnen und Schüler und für die Staatsfinanzen

Schriftliche Anfrage (24.5335) vom 31.07.2024 > Schreiben des Regierungsrats vom 25.09.2024

Psychomotorik an Basler Schulen

Schriftliche Anfrage (24.5292) vom 17.06.2024 > Schreiben des Regierungsrats vom 10.09.2024

Schutz vor Diskriminierung und Unterdrucksetzung von Lehrpersonen

Schriftliche Anfrage (24.5281) vom 05.06.2024 > Schreiben des Regierungsrats vom 04.09.2024

KT. LUZERN

Einen Planungsbericht "Selektion an der Volksschule

Motion (24.295) vom 28.10.2024

Qualitätssicherung und eine Ergebniskontrolle bei der Einführung des digitalen Lernens an den Volksschulen

Postulat (24.293) vom 28.10.2024

Zukunftsfähige Volksschule: Chancengerechtigkeit unserer Kinder in allen Gemeinden

Anfrage (24.284) vom 21.10.2024

Finanzierung des Sonderschulpools

Anfrage (24.281) vom 21.10.2024

KT. THURGAU

Integrative Sonderschule oder Separative Integration?

Interpellation (24.85) vom 06.11.2024

KT. ZÜRICH

Status der Grundlagen für den Unterricht an Zürcher Volksschulen - Lehrplan und Handbuch Schulqualität

Anfrage (42.352) vom 28.10.2024

Lehrmittelverlag (LMVG) und Lehrmitteln für die Volksschule

Anfrage (24.353) vom 28.10.2024

Lehrpersonen fit machen für die integrative Schule

Anfrage (24.259) vom 19.08.2024 > Antwort des Regierungsrats vom 06.11.2024

Medien

Wenn nicht anders vermerkt, entstammen die Inhaltsbeschreibungen den Verlags- und Filmwebseiten.

Fachbücher

Entwicklungsförderung im Unterricht. Didaktische Grundlagen und
Praxisbeispiele im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Jöhnck, J. (2024)

Kohlhammer

Eine Rezension von Monika Brunsting, NIL

Fachliches Lernen mit entwicklungspsychologischem Lernen zu verbinden (duale Unterrichtsplanung), ist das Anliegen von Johannes Jöhnck. Er übernimmt die anspruchsvolle Aufgabe, in die Grundlagen dieser dualen Förderung einzuführen und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten in vielen Unterrichtsbeispielen aufzuzeigen.

Dabei können sowohl Kinder als auch Jugendliche und Erwachsene auf ihrem individuellen kognitiven und emotionalen Entwicklungsstand abgeholt werden und beispielsweise Schritte hin zu einer angemessenen Emotionsregulation machen. Auch in Entwicklungsbereichen wie Motorik, Kommunikation und Wahrnehmung sind entsprechende Aktivitäten sinnvoll und notwendig. Der Autor zeigt an konkreten Beispielen, dass dies in der ganzen Altersbandbreite und auf allen kognitiven Niveaus möglich ist. Er ermutigt Sonderpädagog:innen dazu, eine solche Förderung auch in ihrem Arbeitsfeld zu planen und zu realisieren. Die enge Verknüpfung von Entwicklungsthemen mit fachlichen Inhalten ermöglicht eine intensive und nachhaltige Förderung der Lernenden und erleichtert den Einsatz des Gelernten in weiteren Schul- und Lebenssituationen (Transfer). Die differenziert aufgearbeiteten didaktischen Grundlagen sind präzise und kompakt beschrieben, recht anspruchsvoll zu lesen und helfen durch viele Fallbeispiele, die anspruchsvollen Ziele des dualen Unterrichts zu erreichen. Das notwendige Wissen dafür auf 150 Seiten (samt ausführlichem Literaturverzeichnis) zu vermitteln, ist beeindruckend. Ich wünsche dem Autor und seinem Buch eine gute Reise durch die sonderpädagogischen Welten.

Bildung und Staunen. Eine bildungsphilosophische Perspektive im Kontext
geistiger und schwerer Behinderung

Stommel, T. (2024)

transcript

Staunen ist Ergriffensein, ein Antworten auf ungeahnte Ansprüche und dessen Ausdruck. Im Staunen öffnen und weiten sich die Möglichkeiten, es retardiert die Erfahrung und schafft Zeiträume für Veränderungen. Theresa Stommel nutzt diese Zugänge, um auf das Problem mangelnder Bildung und unzureichender kultureller Teilhabe von Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung zu antworten. Sie pointiert Bildung als Veränderungsprozess in der Erfahrung des Fremden mit kulturellen, ethischen und gesellschaftlichen Ansprüchen und begründet das Staunen als Phänomen, das Bildungsprozesse begleiten kann. Damit eröffnen sich frische bildungsphilosophische Perspektiven – und unbetre-tene Pfade in der Didaktik.

Das Buch ist kostenlos im Open Access als PDF herunterladbar.

Unsichtbare Geschichte(n) sichtbar machen. Gehörlose und schwerhörige Menschen
im deutschsprachigen Raum vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart

Werner, A. & Schmidt, M. (Hrsg.) (2024)

Campus

Menschen mit einer Hörbehinderung sind eine oft übersehene gesellschaftliche Minderheit, die von der hörenden Mehrheit vorrangig durch ihre Art der Kommunikation getrennt sind – nämlich durch Gebärdensprachen oder visuell gestützte Lautsprachen. Die Analyse ihrer Geschichte verdeutlicht die kulturellen und historischen Einflüsse, die dazu führen, dass manche Sinneswelten und Kommunikationsformen als natürlich und vollwertig gelten, andere aber nicht. In Fallbeispielen vom frühen 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart untersuchen die Autor:innen die Bedeutung von Gebärdensprachen, die Geschichte von Gehörlosenverbänden, die wechselvolle Entwicklung der Gehörlosenbildung sowie den Einfluss von Medizin und Technik auf das Leben von Menschen mit einer Hörbehinderung im deutschsprachigen Raum. Sie analysieren die Faktoren, die bis heute systemische Diskriminierung nach sich ziehen, zeigen jedoch auch die vielfältigen Beiträge von Menschen mit einer Hörbehinderung, um Inklusion, Teilhabe und das Recht auf eigene kulturelle und linguistische Räume zu erreichen.

Kinder- und Jugendarbeit aus Sicht von jungen Menschen mit geistigen Behinderungen.
Eine empirische Studie im Kontext der Debatten um Inklusion

Voigts, G. & Zentel, P. (2024)

Beltz

Wie blicken junge Menschen mit geistigen Behinderungen auf Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit und ihrer Freizeit? Diese Frage ist Ausgangspunkt des Projektes «Mit den Augen von Jugendlichen – Was braucht inklusive Jugendarbeit?», gefördert von der Aktion Mensch Stiftung. In Hamburg, Heidelberg und Ostholstein wurden Jugendliche mit Behinderungen sowie Fachkräfte aus der offenen und verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit und in der Behindertenhilfe zu ihren Sichtweisen befragt. Das Forschungstransferprojekt ist eine Kooperation der Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. mit der HAW Hamburg und der PH Heidelberg. Geforscht wurde in einem interdisziplinären Team. Dieser Band bietet einen umfassenden Überblick von der Ausgangslage junger Menschen mit geistigen Behinderungen bis zu praxistauglichen Handlungsempfehlungen für mehr Inklusion im Jugendalter. Er ist ein wichtiger Beitrag für den Weg zu inklusiven Gestaltungsstrategien in der Kinder- und Jugendarbeit und Behindertenhilfe.

Das Buch ist kostenlos im Open Access als PDF herunterladbar.

Wenn wir alle zusammen lachen. Mutmacher für Familien im Autismus-Spektrum

Hansch, K. (2024)

Carl-Auer

Ist mein Kind einfach trotzig, oder steckt vielleicht etwas anderes hinter seinem auffallenden Verhalten? Die Diagnose Autismus, manchmal schon der Verdacht, dass ein Kind sich nicht «neurotypisch» verhält, zieht viele weitere Fragen nach sich: Wie gestalten wir damit unser Familienleben? Was ist dran an der Pathological Demand Avoidance (PDA)? Wie können wir unser Kind unterstützen? Katrin Hansch betreibt seit mehreren Jahren den Blog Different Planet, in dem sie über Neurodiversität im Allgemeinen und den Alltag einer «autistischen Familie» im Besonderen schreibt. In diesem Buch fasst sie den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zusammen und beschreibt, wie bei allen Herausforderungen Zuversicht und Lebensfreude erhalten bleiben. Das Buch lenkt den Blick von einer empfundenen Störung oder Dysfunktionalität auf die Gestaltung des Alltags. Es schildert die Facetten eines Lebens mit Autismus unaufgeregt und umfassend: von Diagnostik bis Ernährung, von Schlafen bis Urlaub, von Begleiterkrankungen bis zu staatlichen Hilfestellungen. Der Fokus bleibt dabei stets auf der Selbstbestimmung und den Bedürfnissen der Beteiligten, um das eigene Leben mit Glück und Sinn erfüllen zu können.

Babygesänge. Wie aus Weinen Sprache wird

Wermke, K. (2024)

Molden

Das Weinen eines Babys löst universal bei allen Menschen die gleichen Emotionen aus. Aber ein Weinen bedeutet nicht immer Hunger, Schmerz oder Einsamkeit. Das Weinen der Babys ist eine geheime Klangwelt. Seit mehr als 40 Jahren untersucht Kathleen Wermke auf fast allen Kontinenten vorsprachliche Babylaute – sie hat einzigartige Melodien, Intervalle und rhythmische Akzentuierungen gefunden. Und obwohl die Babygesänge zwar in gewisser Weise anderen Natursängern wie Walen, Delfinen oder Singvögeln ähneln, ist ihr Singsang der einzige, aus dem sich später Sprache entwickelt. In ihrem ersten Buch belegt die «Babyflüsterin» mit vielen Hörbeispielen eindrucksvoll, wie aus melodischem Singsang Sprache wird und dass zum Beispiel japanische Babys ganz anders klingen als schwedische.

Erzählte Behinderung

Krüppelpassion

Kuhlbrodt, J. (2024)

Gans

Jan Kuhlbrodt hat mit «Krüppelpassion oder Vom Gehen» eine vielschichtige Prosa geschrieben, die sich mit grosser Unerschrockenheit, erstaunlicher Komik und theoretischem Witz der eigenen MS-Erkrankung stellt. Was ihm inzwischen am schwersten fällt, das Gehen, wird dabei zum Leitmotiv eines erfahrungssatten szenischen Panoramas. Darin verarbeitet er Erinnerungen, Reflexionen und Selbstbeobachtung und spannt eine Linie vom Hohelied über Søren Kierkegaard bis hin zu Antonio Gramsci. Die papierene Welt der Bücher wird ihm zur Gegenlandschaft, in der die Utopie einer Welt ohne Gravitation aufscheint. Verzweiflung und ein feines Gespür für sinnliche und sprachliche Nuancen werden immer wieder kunstvoll ins Gleichgewicht gebracht.

Hinfallen, Aufstehen, Weitergehen. Recovery durch Selbsthilfe

Wagner, F.-J. & Schäfer, C. (2024)

PARANUS im Psychiatrie-Verlag

Gemeinsam mit der Journalistin Cornelia Schäfer zeichnet der Selbsthilfeaktivist Franz-Josef Wagner nach, was ihn auf seinem Genesungsweg beflügelte und wie er in der Selbsthilfe der Betroffenen eine neue Lebensaufgabe fand. Neben der eindrucksvollen Erzählung ergänzen Stimmen von Weggefährt:innen den Blick auf einen ganz und gar ungewöhnlichen Lebensweg. Die Geschichte der Selbsthilfe in Deutschland ist auch eine Geschichte von prägenden Persönlichkeiten und Vorbildern. Franz-Josef Wagner, langjähriger Vorsitzender des Landesverbandes der Psychiatrie-Erfahrenen Rheinland-Pfalz und Mitbegründer der bundesweiten Selbsthilfeorganisation NetzG, gehört dazu. Seine Geschichte als Psychiatrie-Patient beginnt mit dem Verlust seines Jobs, dem Absturz in eine Manie. Lange gilt er als chronisch psychisch krank. Er schafft es, wieder auf die Beine zu kommen, fällt erneut und steht wieder auf. So geht das über Jahre. Aber der engagierte Selbsthilfe-Aktivist gewinnt kontinuierlich an Lebensqualität, sagt am Ende gar: Ich lebe jetzt 120%.

Pack dein Leben an! Mein persönliches Konzept zur Integration von
Menschen mit Behinderung

Lexa, M. (2024)

Mabuse

Was die Integration von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft und in das Berufsleben betrifft, so wurde in Deutschland bereits einiges erreicht. Dennoch sind wir noch nicht am Ziel einer vollständigen Teilhabe angekommen, bei der Individuen so akzeptiert werden, wie sie sind. Martin Lexa wurde mit einer körperlichen Behinderung geboren und schildert in diesem Buch seine persönlichen Erlebnisse im privaten und beruflichen Bereich. Er erläutert, wie er ihm zugewiesene Rollen annahm, aber sich nicht durch sie definieren liess, sondern seinen eigenen Weg ging, allen Widrigkeiten zum Trotz. Martin Lexa will Mut machen und zum Umdenken anregen – sowohl bei staatlichen Institutionen, Unternehmen und Familien als auch bei den Betroffenen selbst. Ihnen legt er ans Herz, das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten und sich von gesellschaftlichen Widerständen nicht aufhalten zu lassen.

Filme

Blauer Himmel weisse Wolken

Menzel, A. (2022)

Barnsteiner

«Kümmer‘ dich um Oma, wenn ich nicht mehr da bin», sagt der Grossvater zu seiner 30-jährigen Enkelin Astrid. Da ist der Grossvater bereits immer häufiger im Krankenhaus. Erste Erinnerungslücken machen sich bei Oma Carmen bemerkbar. Als der Opa verstirbt, kommt Carmen in ein Seniorenheim. Ihre Demenzerkrankung verschlechtert sich zusehends. Sie fühlt sich, trotz Besuchen, von der Familie im Stich gelassen. Astrid wird klar, dass sie ihr Versprechen an den Opa nicht erfüllt hat. Sie beschliesst ihre 86-jährige Großmutter mit auf eine zweiwöchige Kanutour zu nehmen, zurück zum Steg, wo das Boot vor vielen Jahren getauft wurde. Eine Reiseroute wird ausgetüftelt, Equipment besorgt. Erfüllt von Nostalgie und Trotz, soll diese gemeinsame Reise Klarheit bringen, ob und wie sie in Zukunft für ihre Oma sorgen könnte. Und so begibt sich Astrid gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Hendric und Oma Carmen auf eine Kanutour von Bremen bis Kiel. Voller Vertrauen steigt die 86-jährige täglich zu ihren Enkeln ins Kanu. Es wackelt und gluckert, die Sonne scheint. Die ungewisse Zukunft rückt in weite Ferne. Alles scheint gut. Doch es ist nicht leicht Carmens gewohnten Tagesrhythmus auf der Reise beizubehalten. Die täglichen Ortswechsel setzen ihr zu. Trotz geduldiger Wiederholungen kann sie sich nichts Neues mehr merken. Während die Grossmutter die Gesellschaft ihrer Enkel auf dem Wasser geniesst, werden die Nächte für alle drei immer belastender. Die Situation spitzt sich zu, bis Carmen eines Nachts beschließt, zu Fuss nach Hause zu gehen.

Bildungsgang

Hoffmann, S. M. (2022)

Filmwebsite

Junge Menschen, von der Schulabbrecherin bis zum Mathematik-Student, vom Dorfjungen bis zur BPoC-Abiturientin reflektieren ihre Schulerlebnisse vor der Kamera. Erstmals zeigt eine Dokumentation die junge Perspektive auf unsere Bildungslandschaft, die bisher im Diskurs gefehlt hat. Im Film Bildungsgang hinterfragen sie das Bildungsverständnis und sprechen sich für eine demokratische Mitgestaltung junger Menschen in den Schulen aus. Die NGO «Demokratische Stimme der Jugend e.V.» hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Jugend eine Stimme in der Gesellschaft zu geben. Direkt, provokant und laut. Ihre erste Kampagne war der BILDUNGSGANG, eine grosse Demonstration in Stuttgart, die jugendliche Aktivist:innen zwischen 14-22 Jahren selbst organisiert und umgesetzt haben. Sie demonstrierten für ein modernes Schulsystem des 21. Jahrhunderts, in dem es um selbstbestimmtes Lernen, freie Entfaltung und eine angebrachte Fehlerkultur geht. In der Kampagne entstanden ein eigener Pop-Song, mehrere Vorträge, Interviews, Schulbesuche, Seminare, Workshops, Performances und Aktionen, wie Kreidepartys oder Flugblattverteilungen. Insgesamt waren über 1000 Jugendliche aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt. Die gesamte Bewegung wurde in Bildern aufgezeichnet und zu einer Kinodokumentation, welche die Kernaussage auf den Punkt bringt, fusioniert

Irre oder der Hahn ist tot

Dettmer-Finke, R. (2021)

Cine Global

Ab wann ist man krank und wann ist man gesund? Das fragt sich Reinhild Dettmer-Finke in ihrem Dokumentarfilm, für den sie die Freiburger Hilfsgemeinschaft als eine Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen besucht hat. Im Gegensatz zu einer klinischen Betreuung ist hier der Aufenthalt freier und von einer Medikation losgelöst. Doch wie funktioniert der Alltag in einer solchen Einrichtung? Finden psychisch erkrankte Menschen dort Hilfe, Struktur in ihrem Alltag und die Antworten auf ihre Fragen? Zu Wort kommen vor allem Betroffene, die von ihrem Leben mit der Krankheit erzählen.

Weiterbildung

www.szh.ch/weiterbildungskurse

Blick in die Revue

Universal Design for Learning Observation – Measurement Tool. Traduction et adaptation interculturelle en français et en italien
Rusconi, L. & Gäng-Pacifico, D.

Revue suisse de pédagogie spécialisée, 14 (3), 17–25

Das Universal Design for Learning (UDL) ist eine Möglichkeit, um Schulumgebungen flexibel und inklusiv zu gestalten. Seine Umsetzung im Unterricht kann manchmal schwer zu messen sein. Das «Universal Design for Learning Observation – Measurement Tool» (UDL-OMT) ist ein Instrument, um das UDL in Unterrichtssequenzen zu beobachten und zu messen. Das Tool wurde aus dem Englischen ins Französische und Italienische übersetzt und angepasst. Es befindet sich derzeit in der Validierungsphase. In diesem Beitrag werden das UDL-OMT sowie die wichtigsten Schritte und Ergebnisse des Übersetzungsprozesses vorgestellt.

La Conception universelle de l’apprentissage dans le contexte Suisse
Ayer, G. & Morand, R.

Revue suisse de pédagogie spécialisée, 14 (3), 32–43

Barrierefreiheit, Universal Design of Learning (UDL) und innere Differenzierung sind Begriffe, die im Bildungswesen häufig verwendet werden. Sie beziehen sich auf Massnahmen und Praktiken, die auf Inklusion abzielen. Sie haben jedoch nicht denselben Ursprung und können mehrere Bedeutungen haben. Deshalb kann es schwierig sein, sie zueinander in Beziehung zu setzen und zu verstehen, auf welche Massnahmen, Instrumente und/oder Praktiken sie sich beziehen. Dies kann zu Verwirrung führen, zumal sie von den verschiedenen Akteur:innen unterschiedlich verstanden werden können. Dieser Artikel versucht zu klären, wo diese Begriffe im Kontext der inklusiven Schule und der Sonderpädagogik in der Schweiz stehen, und zwar speziell im Zusammenhang mit dem Thema dieses Dossiers, des Universal Design of Learning.

Apprendre à lire avec une déficience intellectuelle et des besoins complexes en communication. Stratégies d’enseignement et ressources pédagogiques
Sermier Dessemontet, R., De Chambrier, A.-F. & Martinet, C.

Revue suisse de pédagogie spécialisée, 14 (3), 51–58

Dieser Artikel zeigt auf, welche Anpassungen an einen phonetischen Leseunterricht vorgenommen werden müssen, damit Schüler:innen mit kognitiver Beeinträchtigung und komplexen Kommunikationsbedürfnissen Lesekompetenzen erwerben können. Er fasst die aktuellen Erkenntnisse aus der Forschung zusammen und veranschaulicht die Umsetzung in der Praxis anhand von Hilfsmitteln, die im Rahmen des vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierten Projekts ELODI-II entwickelt wurden.