Inklusive Wohngemeinschaften im Praxistest

Evaluationsergebnisse aus einem Good-Practice-Beispiel

Oliver Maier und Jonas Staub

Zusammenfassung
Junge Erwachsene mit einer kognitiven Beeinträchtigung können nur stark eingeschränkt ihre eigene Wohnform wählen. Das Projekt «Inklusiv Wohnen» von Blindspot zeigt als Good-Practice-Beispiel, wie inklusive Wohngemeinschaften, in denen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam und auf Augenhöhe leben, in der Praxis funktionieren und das Wohnangebot erweitern können. Der Artikel beleuchtet die Projektorganisation, präsentiert erste Ergebnisse sowie Erfolgsfaktoren und Herausforderungen bei Aufbau und Begleitung. Es zeigt sich: Inklusive Wohngemeinschaften funktionieren, decken einen Bedarf und bieten einen Mehrwert für alle.

Résumé
Les jeunes adultes ayant une déficience intellectuelle ne peuvent choisir leur mode de vie que de manière très limitée. Le projet « Inklusiv Wohnen » (logement inclusif) de Blindspot est un exemple de bonne pratique. Il montre comment les colocations inclusives, dans lesquelles des personnes en situation de handicap ou pas vivent ensemble et sur un pied d'égalité, fonctionnent dans la pratique et peuvent élargir l'offre de logement. L'article met en lumière l'organisation du projet, présente les premiers résultats ainsi que les facteurs de réussite et les défis liés à la mise en place et au suivi. Il montre que les colocations inclusives fonctionnent, répondent à un besoin et offrent une valeur ajoutée pour tout le monde.

Keywords: kognitive Beeinträchtigung, Wohnen, Wohngemeinschaft, Inklusion, Selbstbestimmung / déficience intellectuelle, habitat, colocation, inclusion, autodétermination

DOI: https://doi.org/10.57161/z2025-07-04

Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 31, 07/2025

Creative Common BY

Einleitung

Nach wie vor haben Menschen mit Beeinträchtigung nur eine geringe Wahlfreiheit und erschwerte Zugänge beim Wohnen (van der Kooy & Studer, 2019). Zurückzuführen ist dies auf verschiedene Faktoren, unter anderem auf das Inkrafttreten des IFEG im Jahr 2008. Dieses garantierte jeder «invaliden Person, die darauf angewiesen ist und dies wünscht» einen Platz in einer Institution, wie der Bundesrat (2024) in einer Stellungnahme auf die Motion 24.3003 beschreibt. «Im Rahmen des so geschaffenen Systems und verschiedenen Finanzierungsprinzipien vom Bund und Kantonen bleibt es heute zahlreichen Menschen mit Beeinträchtigung in der Schweiz verwehrt, ein selbstbestimmtes Leben zu führen» (Hess-Klein & Scheibler, 2022, S. 61). Die «Bestandsaufnahme für Wohnangebote für Menschen mit Beeinträchtigung» des BSV (Fritschi et. al., 2019) kommt zum Schluss: Es gibt zu wenige Angebote im Bereich betreutes und begleitetes Wohnen, die sich innerhalb von Wohnsiedlungen befinden, in denen auch Menschen ohne Beeinträchtigung leben, und die unterschiedliche Formen des Zusammenlebens umfassen. Weiter fehlt es häufig an bezahlbaren und hindernisfreien Wohnungen. Hinzu kommt, dass Menschen mit Beeinträchtigung auf dem Wohnungsmarkt benachteiligt werden – sowohl weil sie oft über weniger finanzielle Mittel verfügen als auch aufgrund von Vorurteilen von Vermieter:innen und Nachbar:innen. Ausserdem sind gemäss Inklusionsindex nicht genügend Wohnungen barrierefrei gebaut und eingerichtet (Pro Infirmis, 2023).

Es gibt zwar mittlerweile Entwicklungen zu dezentraleren, flexibleren Wohn- und Dienstleistungsformen (Fritschi et. al, 2024; Fritschi et. al, 2020). Inklusive Wohngemeinschaften (WGs), in denen Menschen mit Beeinträchtigung und Menschen ohne Beeinträchtigung zusammenwohnen, sind jedoch eine Seltenheit.[1] Und dies, obwohl WGs insbesondere bei jungen Menschen eine beliebte Wohnform sind, zu einem normalisierten Lebensweg dazugehören (Wohn:sinn, 2024) und mehr «Selbstbestimmung, Teilhabe und Inklusion» (Kasper & Zuber, 2023, S. 3) ermöglichen.

Blindspot initiierte im Jahr 2022 das Projekt «Inklusiv Wohnen». Es verfolgt das Ziel, inklusive WGs mitten in der Gesellschaft zu gründen und zu führen. In den WGs leben Menschen mit Beeinträchtigung und Menschen ohne Beeinträchtigung miteinander auf Augenhöhe zusammen. Sie erleben den Mehrwert von Inklusion und entwickeln sich auf verschiedenen Ebenen weiter. Zur Zielgruppe des Projekts gehören junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren mit einer (kognitiven) Beeinträchtigung, die üblicherweise in Institutionen oder bei ihren Familien leben. Innerhalb des Projektes wurden drei WGs (zwei in Bern und eine in Zürich) gegründet. In Vierer-WGs leben Menschen mit und ohne Beeinträchtigung in einem ausgeglichenen Verhältnis. Das Projekt dient als Good-Practice-Beispiel mit Multiplikationspotenzial. Im Folgenden werden wichtige Aspekte der Projektorganisation sowie Erkenntnisse aus der Evaluation präsentiert und diskutiert.

Aufbau einer inklusiven Wohngemeinschaft

Standort

Der nahe Sozialraum einer WG sollte Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen wie Bäckereien oder Coiffeure und Aktivitätsmöglichkeiten wie Restaurants, Cafés oder Vereine beinhalten. Ein guter Anschluss an den ÖV ist wichtig, um den Arbeitsweg selbstständig zu bewältigen, und dadurch bedeutend für die Inklusion. Wohnzimmer sind relevant, um ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen und ein soziales Netzwerk aufzubauen. WGs sollten zwei Badezimmer haben, um Konfliktpotenziale zu verringern. Eine offene Nachbarschaft, bei Genossenschaften mit zusätzlichen Austauschgefässen, ist ein weiterer Erfolgsfaktor.

Vermietende

Der soziale Aspekt des Projekts ist für Vermieter:innen sehr spannend und ein Türöffner für Gespräche. Die Offenheit, mit der Vermietung von Wohnungen auch einen gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen, ist in der Schweiz vorhanden. Ein Vertragsabschluss kommt nach Anfangsgesprächen zustande, wenn die Vermieter:innen das Risiko als berechenbar und die Sicherheit als hoch einstufen. Die Hauptmieterschaft der Wohnungen durch Blindspot sichert regelmässige Mietzahlungen und eine Ansprechperson für Notfälle.

Akquise von Menschen ohne Beeinträchtigung

Menschen ohne Beeinträchtigung werden über gängige Webseiten wie wgzimmer.ch, RonOrp, flatfox.ch oder meinwgzimmer.ch gesucht. Die Anzahl Bewerbungen von Menschen ohne Beeinträchtigung ist deutlich höher als bei Projektstart angenommen. Innerhalb weniger Tage trafen jeweils viele Bewerbungen ein – durchschnittlich zwischen 10 und 30 Bewerbungen pro freies Zimmer. Ausschreibungen sind dann besonders erfolgreich, wenn sie auf den Semesterbeginn fallen.

Menschen ohne Beeinträchtigung bewerten den inklusiven Aspekt der WG als neutral oder als positiv. Motivationsfaktoren bei der Bewerbung sind vielmehr die Wohnungsgrösse, das Preis-Leistungs-Verhältnis, die Lage und die Atmosphäre in der WG bei einer Wohnungsbesichtigung.

Menschen ohne Beeinträchtigung werden nach der Bewerbung und einem ersten Telefonat mit der Projektleitung von Blindspot zu zwei Kennlerntreffen eingeladen – einmal mit der Projektleitung von Blindspot und einmal ohne. So können sich die Bewohner:innen kennenlernen und ihre Meinung dazu abgeben, ob sie sich ein Zusammenleben vorstellen können. Menschen ohne Beeinträchtigung müssen keine Vorkenntnisse zum Thema Inklusion mitbringen, sondern lediglich offen sein gegenüber neuen inklusiven Erfahrungen. Beruflich haben die bisherigen Bewohner:innen verschiedene Hintergründe – von Maschinenbau über Pädagogik bis hin zu Jura.

Akquise von Menschen mit Beeinträchtigung

Da Menschen mit Beeinträchtigung auf die Anzeigen auf gängigen Kanälen nicht reagieren, braucht es zusätzliche Massnahmen. Insbesondere angefragt wurden Teilnehmende ehemaliger Projekte von Blindspot – wie den inklusiven Sommer- und Wintercamps (Maier & Staub, 2023) oder den inklusiven Ausbildungen (Maier & Staub, 2024). Weiter arbeitet Blindspot mit anderen Organisationen (bspw. Züriwerk, RGZ, Stiftung Zwyssig, Wohnschule Pro-Infirmis, Insieme) und verschiedenen Freizeitorten (bspw. Villa Stucki oder Heitere Fahne) zusammen, um die WGs zu bewerben.

Menschen mit Beeinträchtigung nennen als Hauptmotivation den Wunsch, die Selbstständigkeit und Selbstbestimmung zu vergrössern, neue Erfahrungen zu machen und Leute kennenzulernen. Weiter wird mehrfach angeführt, dass es Zeit sei, von zu Hause auszuziehen, weil das in dem Alter normal sei.

Die Akquise von Menschen mit Beeinträchtigung kann sehr zeitintensiv sein. Es braucht viele Vorabklärungen mit ihnen und ihren Bezugspersonen (bspw. Hintergrundinformationen, Bedarfsanalysen und Finanzierungsoptionen). Objektfinanzierungsmodelle erschweren die Planbarkeit für alle Akteur:innen und in Kantonen mit neu eingeführter Subjektfinanzierung sind die Prozesse noch nicht gefestigt. Kantonswechsel verkomplizieren die Akquise weiter. Die Finanzierung von Wohncoachings im Zusammenhang mit einer Erstausbildung wird mehrfach genutzt, führt nach Ausbildungsabschluss jedoch zu Problemen bei der Anschlussfinanzierung.

Mitbewohnende mit Beeinträchtigung müssen einen gewissen Grad an Selbstständigkeit haben. Dazu zählt unter anderem, dass sie keinen konstanten Pflegebedarf haben, zum Beispiel bei der Körperhygiene. Sie müssen eine Mindestfähigkeit an Kommunikation und Selbstreflexion mitbringen, um Wünsche und Bedürfnisse äussern zu können. Weiter braucht es eine gewisse Lernbereitschaft, sowohl von ‹Hardskills›, um Haushalts-Ämtli zu erfüllen, als auch ‹Softskills›, um Beziehungen aufzubauen. So kann ein WG-Leben entstehen.

Leben in einer inklusiven Wohngemeinschaft

WG-Alltag

In den WGs wird eine hohe Selbstorganisation angestrebt. Die Bewohner:innen werden motiviert und darin begleitet, ihr Zusammenwohnen partizipativ zu gestalten. Die WG erstellt selbst einen Putzplan nach ihren Bedürfnissen, sie definiert WG-Momente und kommuniziert Wünsche für das Zusammenwohnen. Weiter erarbeitet die WG ein WG-Commitment und hält dort Erwartungen, Kommunikationsart, WG-Momente, Ämtlis und das Vorgehen bei Konflikten fest.

Mitbewohnende ohne Beeinträchtigung nehmen die Rolle eines ‹normalen› WG-Mitglieds ein. Die Bewohner:innen unterstützen einander im gemeinschaftlichen Zusammenleben und bei alltäglichen Bedürfnissen. Das Coachingteam koordiniert Unterstützungsaufgaben von Menschen mit Beeinträchtigung und führt diese durch. Die Mitbewohnenden ohne Beeinträchtigung übernehmen hier keine Verantwortung oder Aufgaben.

In den WGs finden etwa alle vier bis sechs Wochen WG-Sitzungen statt. Blindspot leitet diese anfänglich, bis die WG-Mitbewohnenden sie selbstverantwortlich gestalten und durchführen können.

Alle Bewohner:innen nehmen das WG-Leben als sehr gut wahr. Die Atmosphäre sei positiv und es würden sich schnell Freundschaften auf Augenhöhe bilden. Regelmässig finden WG-Momente statt, sowohl innerhalb der WG (bspw. Kartenspielen, gemeinsam kochen oder Filme schauen) als auch ausserhalb (bspw. Konzert- oder Barbesuche oder ins Fitnessstudio gehen).

Die Fluktuation beläuft sich auf ein für junge Menschen übliches Niveau. Die Auszuggründe sind vielfältig. Menschen ohne Beeinträchtigung, die bis jetzt auszogen, führten nicht den Inklusionsaspekt der WGs als Auszugsgrund auf.

Coachings für Menschen mit Beeinträchtigung

Sozialarbeiter:innen führen Wohncoachings durch. Die Coaches treffen sich einmal pro Monat für einen Inklusionstag, um Stand, Fortschritte und Herausforderungen der Mitbewohnenden zu besprechen. Gespräche mit der einziehenden Person und deren Bezugspersonen vor dem Einzug eruieren die Art der Begleitung, woraufhin ein Coachingplan mit den jeweiligen Zeiten festgesetzt wird. Dieser wird mit der einziehenden Person besprochen und bei Bedarf angepasst.

Blindspot führt Coachings und Trainings durch. Im Coaching analysieren und reflektieren die Bewohner:innen ihre Wohnsituation. Im Training liegt der Fokus darauf, Handlungsabläufe zu erlernen und zu automatisieren. Im Bereich Wohnkompetenzen werden zum Beispiel Themen wie Ordnung und Sauberkeit, Administration und Finanzen, Ernährung oder Hygiene behandelt. Im Bereich Selbst- und Sozialkompetenzen geht es um die Themen Freizeitgestaltung, Verbesserung der Sozialkompetenzen, Liebe und Sexualität oder Sozialraumorientierung.

In der Regel liegt die Anzahl Coachings zwischen ein bis drei Stunden pro Woche. Dies kann aber individuell angepasst werden und teilweise auch bewusst länger dauern. Nach einer intensiven Startzeit beim Einzug nimmt die Anzahl Coachings ab und bleibt anschliessend auf einem mittleren Niveau konstant. Wenn die Selbstständigkeit und weitere Fähigkeiten zunehmen, wird an anderen Zielen gearbeitet. Wichtiger Erfolgsfaktor sind partizipativ entwickelte Zielvereinbarungen für jeweils vier Monate mit Fokus auf bestimmte Aspekte, die wiederum nach Abschluss gemeinsam evaluiert werden.

Coachings für Menschen ohne Beeinträchtigung

Blindspot bietet Coachings für Mitbewohner:innen ohne Beeinträchtigung sowohl bei Einzug als auch später in regelmässigen Abständen proaktiv an. Die Coachings finden anlassbezogen und nicht in einem regelmässigen Rhythmus statt. Die Bewohner:innen ohne Beeinträchtigung haben uns mitgeteilt, dass dies nicht erwünscht ist. Anlässe für Coachings sind insbesondere Herausforderungen im Umgang und der Kommunikation mit Menschen mit Beeinträchtigung und die Reflexion der eigenen Rolle beziehungsweise Zuständigkeiten und Abgrenzung.

Mehrwert inklusiver Wohngemeinschaften

Menschen mit Beeinträchtigung betonen, dass sie selbstständiger geworden sind, viel dazu lernen und Verantwortung übernehmen müssen – vom Haushalt, übers Einkaufen und Kochen bis hin zur Planung von Aktivitäten. Als Mehrwert sehen sie vor allem die gewonnene Freiheit, eigenständig entscheiden zu können, wann was gemacht wird – zum Beispiel, wie lange sie schlafen oder wann sie etwas unternehmen. Den Auszug von zu Hause sehen sie als Schritt auf einem ‹normalen› Lebensweg, der die Norm und keine Ausnahme sein sollte. Weiter profitieren sie von den natürlich auftretenden kleinen Unterstützungen von Menschen ohne Beeinträchtigung im Alltag und den Zugängen zu neuen Netzwerken, zum Beispiel über Freundeskreise der anderen Mitbewohner:innen oder gemeinsame Besuche von Kulturveranstaltungen.

Bezugspersonen betonen eine selbstbewusstere und kompetentere Kommunikation, mehr Eigeninitiative, erweiterte Netzwerke und neue Freundschaften, die aktive und eigenständige Nutzung des Sozialraums, gesteigerte Selbstreflexion (eigene Fähigkeiten aber auch eigene Wünsche und Ziele) und die Fähigkeit, mehr Feedbacks/Kritik geben und annehmen zu können. Die Bezugspersonen sehen diese Entwicklungsprozesse eindeutig in direktem Zusammenhang mit dem Wohnen in der WG, weil dadurch Prozesse angestossen und unterstützt werden.

Alle Bewohner:innen ohne Beeinträchtigung – für die meisten war die inklusive WG der erste Berührungspunkt zu Menschen mit Beeinträchtigung – bestätigen einen Mehrwert in vielfältigen Änderungen: Ihr Verständnis von Inklusion genauso wie die Selbstwahrnehmung von eigenen Fähigkeiten und Bedürfnissen haben sich durch das inklusive WG-Leben weiterentwickelt. Sie haben erkannt, dass Menschen mit Beeinträchtigung unterschätzt werden. Durch die inklusive WG fiele es ihnen leichter, die Perspektive anderer Personen einzunehmen. Sie können nun besser auf die Fähigkeiten und Kompetenzen anderer eingehen und allgemein klarer und eindeutiger kommunizieren. Das WG-Leben wird ausserdem überwiegend als normal empfunden. Es gebe kleine Anpassungen an die Bedürfnisse einzelner Bewohner:innen mit Beeinträchtigung, aber auch bei Menschen ohne Beeinträchtigung brauche es immer wieder kleine Anpassungen.

Wichtigste Erkenntnisse, Forderungen und Ausblick

Das Projekt Inklusiv Wohnen hat wichtige Erkenntnisse generiert und Vermutungen bestätigt:

Analog zu den Erkenntnissen lassen sich Forderungen für die Zukunft ableiten, die verschiedene Akteur:innen adressieren – von Bezugspersonen, über Beratungsangebote, Schulen und Institutionen bis hin zu politischen Akteur:innen, insbesondere auf kantonaler, aber auch nationaler Ebene. Die Forderungen setzen auf der Einstellungsebene an und hören bei weitreichenden Strukturänderungen auf:

Blindspot wird in Zukunft auf die Umsetzung dieser Forderungen fokussieren, indem sie unter anderem eine Beratungsangebot aufbauen und Erkenntnisse durch Netzwerkanlässe sowie Webinare kommunizieren. Es gilt die Erfahrungen zu nutzen und weiterzugeben, um vereint die Inklusion im Wohnbereich zu fördern.

Oliver Maier

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Blindspot, Bern

oliver.maier@blindspot.ch

Jonas Staub

Geschäftsleiter und Gründer

Blindspot, Bern

jonas.staub@blindspot.ch

Literatur

Bundesrat (2024). Stellungnahme des Bundesrates vom 21.02.2024 auf die Motion 24.3003: Das IFEG modernisieren. Gleiche Wahlmöglichkeiten und entsprechende ambulante Unterstützung für Menschen mit Behinderungen im Bereich Wohnen. https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243003 [Zugriff: 29.07.2025].

Fritschi, T., von Bergen, M. & Müller, F. (2020). Das Wohnangebot für Menschen mit Behinderungen im Wandel. Soziale Sicherheit CHSS. https://sozialesicherheit.ch/de/das-wohnangebot-fuer-menschen-mit-behinderungen-im-wandel/ [Zugriff: 19.05.2025].

Fritschi, T., von Bergen, M., Müller, F., Bucher, N., Ostrowski, G., Kraus, S. & Luchsinger, L. (2019). Bestandesaufnahme des Wohnangebots für Menschen mit Behinderungen. BSV. https://edudoc.ch/record/208289?ln=de

Fritschi, T., von Bergen, M., Müller, F. & Lehmann, O. T. (2024). Die Entwicklung des Wohnangebots für Menschen mit Behinderungen in der Schweiz: Ein Überblick über Wohnformen, Finanzierung, Erfahrungen und Bedürfnisse unter Berücksichtigung der Umsetzung der UN-BRK. sozialpolitik.ch, 2, 2–4. https://doi.org/10.18753/2297-8224-4867

Hess-Klein, C. & Scheibler, E. (2022). Aktualisierter Schattenbericht. Bericht der Zivilgesellschaft anlässlich des ersten Staatenberichtsverfahrens vor dem UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Editions Weblaw. https://edudoc.ch/record/224116?ln=de

Kasper, D. & Zuber, J. (2023). Assistenz – ein neues Arbeitsfeld im Auftrag von Menschen mit Beeinträchtigungen. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 29 (2), 2–8. https://doi.org/10.57161/z2023-02-01

Maier, O. & Staub, J. (2023). Inklusive Camps für die Gesellschaft der Zukunft: Mehrwert für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 29 (5), 17–25. https://doi.org/10.57161/z2023-05-03

Maier, O. & Staub, J. (2024). Vier Prinzipien für erfolgreiche Erstausbildungen im ersten Arbeitsmarkt: Learnings aus den Erstausbildungen in den Gastronomiebetrieben von Blindspot. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 30 (7), 38–44. https://doi.org/10.57161/z2024-07-06

Pro Infirmis (2023). Inklusionsindex 2023: Studie zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz. https://www.proinfirmis.ch/ueber-uns/inklusionsindex.html [Zugriff: 19.05.2025].

van der Kooy, N. & Studer, T. (2019). Wie möchte ich wohnen? Einblicke in ein inklusives Praxisprojekt. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 25 (9), 20–26. https://ojs.szh.ch/zeitschrift/article/view/817

Wohn:sinn (2024). Wirksame Wege zu Inklusivem Wohnen – Ergebnisse und Erkenntnisse aus 4 Jahren (2020–2023). https://www.wohnsinn.org/fileadmin/Redaktion/PDFs/WOHNSINN_Wirksame_Wege_zum_inklusiven_Wohnen_2024_Einzelseiten.pdf

  1. Positiv hervorzuheben sind die Projekte Jawohn, luniq, Leben wie du und ich und zäme wohne.