Selbstbestimmtes Wohnen: Von der Vision zur Realität

Tobias Studer und Nuria van der Kooy

Zusammenfassung
Durch das Projekt «zäme wohne» leben Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen in einer inklusiven Wohngemeinschaft. Das Projekt wurde von insieme Kanton Bern gemeinsam mit jungen Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und ihren Familien durchgeführt. Ziel war es, partizipativ eine Wohnform zu entwickeln, die Selbstbestimmung und Teilhabe im Alltag ermöglicht. Der vorliegende Artikel zeigt, wie selbstbestimmtes Wohnen gelingen kann und welche Herausforderungen und Risiken damit verbunden sind.

Résumé
Le projet « zäme wohne » (vivre ensemble) permet à des personnes en situation de handicap ou pas de vivre ensemble dans une colocation inclusive. Le projet a été mené par insieme Kanton Bern en collaboration avec des jeunes ayant une déficience intellectuelle et leurs familles. L'objectif était de développer de manière participative un mode de vie favorisant l'autodétermination et la participation à la vie quotidienne. Cet article montre comment une vie en habitat autonome peut être réussie et quels sont les défis et les risques qui y sont associés.

Keywords: Behinderung, kognitive Beeinträchtigung, Wohnen, Inklusion, Partizipation, Selbstbestimmung / handicap, déficience intellectuelle, habitat, inclusion, participation, autodétermination

DOI: https://doi.org/10.57161/z2025-07-05

Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 31, 07/2025

Creative Common BY

Selbstbestimmtes Wohnen für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen

Die Wohnform frei zu wählen, ist für viele Menschen mit Behinderungen nicht gegeben. Unterstützungsgelder sind des Öfteren an Wohnplätze in Institutionen gebunden. Die Behindertenrechtskonvention (BRK) anerkennt und stärkt in Artikel 19 ausdrücklich das Recht auf unabhängige Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft. Dennoch sind die Möglichkeiten des selbstbestimmten Wohnens noch immer stark eingeschränkt, insbesondere für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen (Studer & van der Kooy, 2024, 2019).

Selbstbestimmtes Wohnen bedeutet, dass Menschen selbst entscheiden können, wo, wie und mit wem sie wohnen möchten und wer sie dabei unterstützt. Für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen ist dies oft mit grossen Herausforderungen verbunden, da sie Unterstützung benötigen im Alltag, in der Kommunikation und auch in der Entscheidungsfindung.

Selbstbestimmtes Wohnen geht mit Verantwortung einher, welche sowohl die Personen mit Behinderungen als auch ihre Angehörigen sowie die involvierten Fachpersonen wahrnehmen müssen. Es erfordert ein Umdenken auf der fachlichen Seite. Die Assistenzpersonen sollen die Selbstbestimmung und Teilhabe unterstützen und es braucht flexible Unterstützungsstrukturen, die sich an den individuellen Lebensentwürfen orientieren.

Der Assistenzbeitrag der Invalidenversicherung (IV) ermöglicht Menschen mit (körperlichen) Beeinträchtigungen, ihr Leben selbstständiger zu gestalten. Allerdings bestehen gemäss dem Schattenbericht von Inclusion Handicap noch immer erhebliche Zugangshürden für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Die Kriterien für den Assistenzbeitrag orientieren sich stark an körperlichen Einschränkungen und setzen ein hohes Mass an Selbstmanagement voraus. Die Gesuchstellung ist komplex und setzt ein Verständnis der administrativen Abläufe voraus. Mit dem selbstbestimmten Wohnen ausserhalb von Heimeinrichtungen erhöht sich die Chance auf Inklusion, zugleich steigt aber auch das Risiko für Einsamkeit und Isolation.[1] Derzeit versuchen einige Kantone, von einer Objekt- auf eine Subjektfinanzierung umzustellen. Finanzielle Beiträge sollen also direkt den Personen mit Behinderungen zukommen, die sie für Unterstützungsleistungen ihrer Wahl verwenden können (Hess-Klein et al., 2022).

Informationen zum Wohnprojekt

Das Wohnprojekt zäme wohne geht auf den Auftrag von insieme Kanton Bern an die Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) zurück. [2] Im Rahmen der (geplanten) Einführung der Subjektfinanzierung durch den Kanton Bern bot sich die Gelegenheit, alternative Wohnformen zu finanzieren. Im Juli 2018 startete die FHNW das Projekt unter der Leitung von Käthi Rubin mit der fachlichen Leitung Nuria van der Kooy und Tobias Studer. Das Ziel war, mit Familien von jungen Erwachsenen mit kognitiven Beeinträchtigungen zu arbeiten, die interessiert sind an einer möglichen Wohnform ausserhalb einer Institution. Methodisch war das Projekt von Anfang an partizipativ ausgerichtet: Die Leitung bezog die jungen Erwachsenen in alle Entwicklungsschritte im Rahmen der Sitzungen ein. Zu Beginn waren rund sieben Familien mit jungen Erwachsenen im Projekt involviert respektive interessierten sich für die Entwicklung einer neuen Wohnform. Im Herbst 2023 zogen drei Menschen mit Behinderungen zusammen mit drei Personen ohne Behinderungen in eine inklusive Wohngemeinschaft in Bern. Ende 2024 führte die fachliche Leitung eine Evaluation durch. Dabei wurde der Entwicklungsprozess aus Sicht der involvierten Personen ausgewertet und es wurden Gelingens- und Problemfaktoren der inklusiven WG herausgearbeitet. Gleichzeitig ging damit das Projekt zu Ende und die WG wurde einer anderen Organisation übergeben.

Kernprinzipien im Wohnprojekt waren Selbstbestimmung, Inklusion und Partizipation: Selbstbestimmt wohnen heisst: Ich sage, wo ich wohne, mit wem ich wohne und wer mir hilft. Diese Definition von Selbstbestimmung im Wohnen bezieht sich einerseits auf die BRK und andererseits auf ein kritisches Verständnis von Selbstbestimmung und Behinderung. Das Wohnprojekt orientiert sich grundlegend an der Forderung der Behindertenbewegung «Nichts über uns ohne uns». Die involvierten Personen mit Behinderungen waren bei allen Entscheidungen beteiligt und übernahmen in Sitzungen und bei Präsentationen des WG-Projekts mit Unterstützung auch Verantwortung und teilweise den Lead.

Erkenntnisse aus dem Wohnprojekt

Der Erfolg des Wohnprojekts hat massgeblich mit der Beteiligung vieler Personen über einen längeren Zeitraum zu tun. Es brauchte im wahrsten Sinne ‹einen langen Atem›, da das Wohnprojekt über sechs Jahre hinweg permanent mit allen beteiligten Personen entwickelt und umgesetzt wurde. Die Stärke des Projekts lag darin, dass es von Beginn an bottom up[3] von den involvierten Personen mit einem hohen Aufwand entwickelt wurde. Dies führte auch zu einer grossen Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Es ist – wie Eltern formulierten – als Erfolg zu verbuchen, dass es den jungen Erwachsenen mit Behinderungen gelungen ist, in die WG einzuziehen und diesen wichtigen persönlichen Entwicklungsschritt zu leisten. Hervorzuheben ist, dass die Eltern die jungen Erwachsenen begleitet, diesen Schritt unterstützt und die damit verbundenen Unsicherheiten mitgetragen haben.

Im Verlauf des Projekts erwies sich der Begriff der ‹haltgebenden Präsenz› als eine relevante Kategorie. In anderen Wohnformen sind oftmals die Eltern für diese Funktion verantwortlich. Doch wer übernimmt diese Aufgabe im selbstbestimmten Wohnen?

Herausforderungen und Problemfaktoren

Ein nicht zu unterschätzendes Problem war erstens die fehlende Konstanz bei den Mitbewohnenden. Es kam im ersten Jahr zu vielen Wechseln, was allerdings für die Wohnform der WG und die Lebenssituationen der Mitbewohnenden nicht aussergewöhnlich ist. Es könnte für die weitere Entwicklung der WG aber zentral sein, eine längerfristige Konstanz zu erreichen. Die Erfahrungen der WG zeigen, dass es nicht einfach war, Mitbewohnende zu finden. Während des Projekts wurde festgelegt, dass – im Unterschied zu anderen Wohnprojekten – die Mitbewohnenden ohne Behinderungen weder finanzielle Entschädigung noch eine Mietzinsreduktion erhalten. Dies könnte ein relevanter Faktor sein, der potenzielle Mitbewohnende von der WG abhielt.

Ein zweiter Problemfaktor betrifft das konkrete Zusammenleben in der WG: Es bedingt auf der einen Seite eine gewisse Abgrenzung der Mitbewohnenden ohne Behinderungen, da die Mitbewohnenden keinen pädagogischen oder betreuerischen Auftrag haben. Auf der anderen Seite funktioniert das Zusammenleben nur, indem alle Beteiligten Verantwortung übernehmen. Ein zentrales Anliegen der WG war, dass das alltägliche Zusammenleben nicht durch institutionelle Regelungen geprägt ist. Themen wie individuelle Hygiene oder die Beteiligung am WG-Alltag können und müssen direkt geklärt werden, ohne dass daraus ein pädagogisches Konzept gemacht werden muss.

Drittens war die Rolle der Assistenzen eine Herausforderung: Im Verlauf des Projekts wurde deutlich, dass sich die Aufgaben der Assistenzen, die selbst nicht in der WG wohnen, sowohl auf die individuelle Unterstützung als auch auf allgemeine Themen der WG bezogen. Die Assistenzen hatten die anspruchsvolle Aufgabe, die Mitbewohnenden mit Behinderungen sowohl bei ihren persönlichen Themen als auch in ihrer Rolle als Mitbewohnende in der WG zu unterstützen. So zogen die Mitbewohnenden mit Behinderungen die Assistenzen für ihre eigene Freizeitgestaltung bei, während die WG-Mitbewohnenden ohne Behinderungen ein Interesse daran hatten, dass die Assistenzen Unterstützung beim gemeinsamen Haushalt leisten. Es ist ausserdem zu prüfen, wie die Personen mit Behinderungen ihre Rolle als Auftraggeber:innen zusammen mit ihren Eltern als Beistände bei der Anstellung der Assistenzpersonen wahrnehmen können.

Risiken

Das Wohnen in einer inklusiven WG hat gemäss Aussagen der jungen Erwachsenen und ihrer Angehörigen die Selbstbestimmung der Mitbewohnenden mit Behinderungen erhöht, insbesondere im Vergleich zum Wohnen in Institutionen. Es wurde dennoch deutlich, dass Selbstbestimmung und Inklusion auch mit gewissen Risiken verbunden sein können. Erstens ist im Vergleich zu institutionellen Einrichtungen keine vollumfängliche Betreuung gewährleistet. Die Mitbewohnenden mit Behinderungen sind auch mit Unwägbarkeiten konfrontiert und es steht nicht immer eine Fachperson zur Verfügung. So mussten nicht nur die Mitbewohnenden Konflikte, sondern auch Eltern und Angehörige aushalten.

Zweitens besteht die Tendenz, dass Mitbewohnende ohne Behinderungen eine pädagogische Rolle übernehmen und gegenüber den Mitbewohnenden mit Behinderungen Erwartungen formulieren, was sie zu lernen haben und in welchem Bereich des WG-Alltags sie selbstständiger werden sollten. Gleichzeitig ist nicht zu unterschätzen, dass die Mitbewohnenden vermutlich am deutlichsten erlebten, welchen Unterstützungsbedarf die Mitbewohnenden mit Behinderungen haben.

Drittens mussten die Mitbewohnenden mit Behinderungen lernen, Entscheidungen zu fällen und zu merken, was für sie in den jeweiligen alltäglichen Situationen passend ist. So kristallisierte sich beispielsweise heraus, dass einzelne Mitbewohnende mit Behinderungen ihre Freizeitgestaltung stärker gewichteten als das Mitwirken in der WG. Diese Selbstbestimmung bringt die Frage mit sich, wie die einzelnen Personen im Zusammenleben in der WG Verantwortung übernehmen. Die Eltern der jungen Erwachsenen beschäftigte vor allem, wie es gelingt, dass alle WG-Mitglieder partizipativ am Zusammenleben mitwirken. In der weiteren Entwicklung der WG wird es darum gehen, wie es gelingt, dass insbesondere die Mitbewohnenden mit Behinderungen ein aktiver Teil der WG werden.

Übergänge ins selbstbestimmte Wohnen

Übergänge ins selbstbestimmte Wohnen zeigen sich in unterschiedlichen Zusammenhängen und auf unterschiedlichen Ebenen: Eine inklusive Gesellschaft ergibt sich nicht von allein, sondern ist vielmehr Resultat sozialer und politischer Kämpfe.[4] Es braucht ein gesellschaftliches Umdenken, inwiefern eine inklusive Gesellschaft möglich ist. Vor allem die sich kritisch verstehende soziale Arbeit sieht inklusives Wohnen als eine Möglichkeit, das Zusammenleben in der Gesellschaft sowie die Teilhabe zu stärken.[5]

Auf einer organisationalen Ebene ist mit der Subjektfinanzierung ein Übergang in eine neue Finanzierungslogik erkennbar. Diese will die Selbstbestimmung bei der Wahl der Unterstützungsleistungen erhöhen – insbesondere in Bezug auf die Wahl, Gestaltung und Steuerung der Lebens- und Wohnform. Die Verantwortung, Bedürfnisse zu ermitteln und passende Unterstützungsangebote auszuwählen, wird mehr auf die Personen mit Behinderungen selbst verlagert. Das setzt voraus, dass sich Menschen mit Behinderungen des eigenen Unterstützungsbedarfs bewusst sind. Dies selbst einzuschätzen, ist oft ein längerer Prozess und kann auch schmerzhaft sein, weil unter anderem die eigene Behinderung durch die Person selbst oder auch ihr soziales Umfeld oftmals wenig thematisiert wird. Im Verlauf des Wohnprojekts wurde deutlich, welche organisationalen Veränderungen notwendig werden: Neben der Weiterentwicklung sowohl stationärer als auch ambulanter Angebote braucht es insbesondere unabhängige, niederschwellige Beratungsstellen, die Orientierung bieten und individuelle Entscheidungsprozesse begleiten können (Liesen & Wyder, 2020). Zudem haben wir im Wohnprojekt deutlich erkannt, dass es grosse Unterschiede gibt beim Übergang von zu Hause in die WG oder von einer Institution in die WG. Einige der Probleme in der WG hingen auch damit zusammen, dass die meisten Personen direkt vom Elternhaus kamen und über keine WG-Erfahrungen verfügten.

Auf einer individuellen Ebene sind Übergänge generell dahingehend zu diskutieren, dass Menschen mit Behinderungen über verschiedene Möglichkeiten von Wohnformen aufgeklärt werden müssen, damit sie überhaupt selbst entscheiden können. Auch das Fällen von Entscheidungen muss oft geübt und gelernt werden. Hierzu fiel auf, wie schwer es allen Personen mit Behinderungen fiel, selbstbestimmte Alternativen des Wohnens wahrzunehmen, was auch mit erlernter Hilflosigkeit zusammenhängt. Betreffend die Wahlmöglichkeiten des selbstbestimmten Wohnens steht die Schweiz gesellschaftlich allerdings eher am Anfang[6] – die Subjektfinanzierung wurde erst an wenigen Orten umgesetzt und auch dort konnten nur wenige Erfahrungen gesammelt werden. Wenn Selbstständigkeit erlangt werden soll, gehört es dazu, Neues zu lernen. Bei diesem Übergang spielen Mitbewohnende als ‹Wohnvorbilder› wie auch die Assistenzen eine grosse Rolle. Drittens erachten wir als relevant, dass die Personen mit Behinderungen bei allen Schritten dabei sind und auch die Möglichkeit erhalten, Dinge auszuprobieren. Das bedingt vor allem, dass die Mitbewohnenden gemeinsam Zeit verbringen, was in der Vorbereitungszeit des Wohnprojekts stark gewichtet wurde. Ein besonderes Gewicht hat auch der ganz konkrete Umzug erhalten. Es war wichtig, dass die Mitbewohnenden in ihrem eigenen Tempo in die WG einziehen konnten – beispielsweise haben manche nach dem Umzug noch nicht in der WG übernachtet oder das Wochenende jeweils bei den Eltern verbracht. Eine vierte Komponente ist der Einbezug des sozialen Netzes und der Angehörigen: Von Anfang an wurde mit den Angehörigen zusammengearbeitet, um ein gegenseitiges Vertrauen zu entwickeln. Nichtsdestotrotz wurde im Projektverlauf deutlich, wie gross die Bedenken und Ängste von Angehörigen sind, wodurch es bedauerlicherweise auch zu Abbrüchen kam. Verständlicherweise waren mit dem Projekt viele Unsicherheiten verbunden. Das Projekt hatte Pioniercharakter und die Finanzierung der angedachten Wohnform war unklar. So wurde beispielsweise die Einführung der Subjektfinanzierung im Kanton Bern in die Zukunft verschoben. Damit konnte der Unterstützungsbedarf vor dem Einzug in die WG noch nicht abgeklärt werden. Auch die Finanzierung der Assistenz war noch unklar. Wie oben bereits beschrieben, ist fünftens das Erkennen des eigenen Unterstützungsbedarfs im Übergang in eine selbstbestimmte Wohnform eine zentrale Herausforderung: Die Betroffenen mussten sich an die Unterstützung durch Angehörige und Fachpersonen gewöhnen. Damit verbunden war es von zentraler Bedeutung, mit den Personen mit Behinderungen ein Bewusstsein zu entwickeln, wobei Unterstützung nötig ist und was selbst übernommen werden kann.

Abschliessend lässt sich festhalten, dass Inklusion kein Zustand ist, der sich nur über institutionelle und gesetzliche Regelungen herstellen lässt. Vielmehr handelt es sich immer um Praxis, also um ein prozesshaftes Geschehen, das auf unterschiedlichen Ebenen errungen werden muss (Graf et al., 2015). Nur so kann aus einer Vision Realität werden.

Dr. Tobias Studer
Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

tobias.studer@fhnw.ch

Nuria van der Kooy
Teamleiterin Pro Infirmis Wohnschule Zürich

Pro Infirmis Zürich

nuria.vanderkooy@proinfirmis.ch

Literatur

Ackermann, E. (2024). Selbstbestimmtes Wohnen von Menschen mit Behinderungen. Ich wohne – ich entscheide. Untersuchung der Wohnpraktiken von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Unveröffentlichte Masterarbeit, HafenCity Universität Hamburg (HCU).

Graf, E. O., Kremsner, G., Proyer, M. D. & Zahnd, R. (2015). Herausforderung Inklusion. Professionalität als Herausforderung für die Inklusion? In H. Redlich, L. Schäfer, G. Wachtel, K. Zehbe & V. Moser (Hrsg.), Veränderung und Beständigkeit in Zeiten der Inklusion: Perspektiven sonderpädagogischer Professionalisierung (S. 99–109). Klinkhardt.

Hess-Klein, C., Scheibler, E. & Inclusion Handicap. (2022). Aktualisierter Schattenbericht. Bericht der Zivilgesellschaft anlässlich des ersten Staatenberichtsverfahrens vor dem UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. https://www.inclusion-handicap.ch/admin/data/files/asset/file_de/699/schattenbericht_de_mit-barrierefreiheit-(1).pdf?lm=1646212633

Labhart, D. & Studer, T. (2023). Für sozialen Zusammenhalt statt Vereinzelung. VPOD – Zeitschrift für Bildung, Erziehung und Wissenschaft, 232, 5–9.

Liesen, C. & Wyder, A. (2020). Zur Einführung der Subjektfinanzierung im Kanton Zürich. Bericht zuhanden der Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich. Institut für Sozialmanagement, Departement Soziale Arbeit ZHAW.

Studer, T. & van der Kooy, N. (2024). Wohnen partizipativ erforschen. Methodologische Überlegungen im Kontext von inklusivem Wohnen. In M. Meuth, J. von Mende, A. J. Krahl & E. Althaus (Hrsg.), Wohnen erforschen: Qualitative Methoden und forschungspraktische Reflexionen (S. 97–108). transcript.

van der Kooy, N. & Studer, T. (2019). Wie möchte ich wohnen? Einblicke in ein inklusives Praxisprojekt. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 25 (9), 20–26.

Vogel, C. (2017). Offensive Sozialarbeit. Beiträge zu einer kritischen Praxis. Band 2: Verfahren und Anwendungen. Books on Demand.

  1. Siehe hierzu die hervorragende Analyse unterschiedlicher selbstbestimmter Wohnformen bei Ackermann (2024).

  2. Im Jahr 2019 wurde zum ersten Mal in dieser Zeitschrift über das Wohnprojekt berichtet (van der Kooy & Studer, 2019). Aus dem Projekt heraus entstand ein Leitfaden zum Thema selbstbestimmtes Wohnen, der seit Herbst 2025 zum Download zur Verfügung steht: www.selbstbestimmtes-wohnen.ch

  3. Bottom up bedeutet, dass Ideen, Entscheidungen und Initiativen von den involvierten Personen ausgehen und sich nach oben, in Richtung Leitung oder Entscheidungsträger:innen, weiterentwickeln.

  4. Siehe hierzu auch die aktuellen Bestrebungen um die Inklusionsinitiative und die konservativen Gegenbewegungen zur integrativen Schule (zur Kritik an dieser Entwicklung vgl. z. B. Labhart & Studer, 2023).

  5. Zur Erhöhung der sozialen Integrationskraft siehe die Theorie der offensiven Sozialarbeit bei Vogel (2017).

  6. Neben dem vorliegenden Projekt lassen sich weitere Wohnprojekte in der Schweiz nennen: luniq, Blindspot, jawohn, leben wie du und ich, Wohnschule von Pro Infirmis. Die Angebote für selbstbestimmtes Wohnen sind (noch) nicht sehr ausgebaut, was die Wahlmöglichkeiten für Personen mit Behinderungen massgeblich einschränkt.