Zusammenfassung
Beratung ist ein Handlungsfeld (sonder-)pädagogischer Berufe. Es können Prozess- und Fachberatung unterschieden werden. In der Fachberatung geht es darum, zu informieren und Handlungsvorschläge zu machen. Der Beitrag skizziert anhand von drei Beispielen, was eine Fachberatung ausmacht, die sich sprachbezogener Fachlichkeit und der Inklusion verpflichtet fühlt. Fachberatung wird dabei als Zweischritt von Problemerkennung und Handlungsempfehlung gefasst.
Résumé
Le conseil constitue un champ d'action des professions du domaine de la pédagogie spécialisée. Le conseil orienté sur les processus et le conseil professionnel peuvent être distingués. Ce dernier vise à informer et proposer des actions concrètes. Cet article, à l'aide de trois exemples, illustre ce qui caractérise un conseil professionnel engagé à la fois dans une expertise linguistique et dans l'inclusion. Le conseil professionnel est conçu en deux étapes : l’identification du problème et la formulation de recommandations d'actions.
Keywords: Inklusion, Fachberatung, Logopädie, Sprache, Sprachentwicklung / inclusion, conseil professionnel, logopédie, langue, développement du langage
DOI: https://doi.org/10.57161/z2025-02-04
Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 31, 02/2025
Beratung hat sich, nicht zuletzt infolge der Entwicklungen in Richtung Inklusion, als Handlungsfeld (sonder-)pädagogischer Berufe etabliert (Dorniak, 2019). Beratung lässt sich unter anderem in Prozess- und Fachberatung aufteilen (Lindemann, 2017). Unter Prozessberatung versteht man die beratende Unterstützung von Entwicklungen einer Person oder eines Systems hin zur eigenständigen Situationsgestaltung respektive Problembewältigung. Fachberatung zeichnet sich aus durch die «Spezifität der Diagnoseerstellung» (Schubert et al., 2019, S. 18). Das heisst, sie steuert Fachwissen zum Problemgegenstand selbst bei und nicht zum Problemlöseprozess. Fachberatung richtet sich an die Zielgruppe sowie an Personen, die professionell in die Problemlösung einbezogen sind. Fachberatung ist damit auch Teil von Kooperation (Schlienger, 2016).[1]
Im Unterschied zu psychosozialer Beratung gibt Fachberatung stärker handlungsleitende Antworten. Problemerklärung und Handlungsvorschläge haben zum Ziel zu informieren. Fachberatung ist zweckgebunden (Königswieser et al., 2006, zit. nach Lindemann, 2017, S. 21). Die Fachberatung, um die es im Folgenden geht, dient dem Zweck, Inklusion zu realisieren. Sprache ist einerseits in den Rechtsanspruch auf Bildung involviert und andererseits menschenrechtlich geschützte Vielfaltsdimension. Die individuelle sprachliche Entwicklung kann ausserdem in zwei weitere «Schutzdimensionen» (Midelia, 2020, S. 107) vor Diskriminierung, nämlich Behinderung und Herkunft, involviert sein. Die «Probleme» können dabei nur Situationsbeschreibungen sein «in einer oszillierenden Bewegung zwischen Allgemeinem und Besonderem» (Wernet, 2023, S. 47). «Besonderheit, Individualität und Andersartigkeit sind Kennzeichen von Wirklichkeit» (ebd., S. 42). Fachberatung verzichtet deshalb auf Standardisierung und Verallgemeinerung und vermittelt immer für den Einzelfall.
In die Kita-Gruppe ist der dreijährige M. eingetreten, den der Gruppenleiter als «sehr sprachauffällig» bezeichnet. Er schildert, dass er M. nicht verstehe und umgekehrt M. wenig zu verstehen scheine. Der Gruppenleiter hat den Eltern dringend zur Entwicklungsabklärung geraten und hofft, dass das Kind bald logopädische Therapie erhält. Für die Sprachförderung, die der Gruppenleiter anbietet, ist M. überhaupt nicht zu begeistern. Beim Vorlesen zum Beispiel scheint er nicht zuzuhören. In der Kita verständigen sie sich «mit Händen und Füssen» mit M., aber an Sprachförderung sei noch nicht zu denken. Die anderen Kinder bemerken die Schwierigkeiten auch. Der Gruppenleiter befürchtet darum, dass M. zum Aussenseiter wird. Besonders schwierig sind die Znüni-Situationen, in denen sich M. inzwischen häufig ganz verweigert.
In diesem Fall geht es der Fachberatung darum, den verengten Begriff von Sprache und Sprachförderung zu erweitern und die defizitorientierte Sicht auf das «Reden mit Händen und Füssen» neu zu rahmen. Die Fachberatung erläutert vorsprachliche Entwicklungsstufen. Mit Hilfe gezielter Fragen nach dem triangulären Blickkontakt, nach absichtsvollen Handlungen und dem Imitationsverhalten von M. werden die kommunikativen Fähigkeiten und Bereitschaften von M. ermittelt. Deutlich werden dabei die besonderen Schwierigkeiten, die M. mit der Aneignung von Lautsprache zu haben scheint. Es zeigen sich aber auch seine Bedürfnisse nach Kommunikation und Teilhabe in der Gruppe und die Gefahr der Frustration und negativer Folgen auf das Selbstkonzept des Kindes. Im Zusammenhang mit den offenbar krisenhaften Mahlzeitsituationen sind verschiedene Ursachen denkbar. Ein alleiniger Zusammenhang mit den kommunikativen Einschränkungen darf nicht vorschnell angenommen werden.
Die Fachberatung bestärkt erstens die Notwendigkeit einer logopädischen Diagnostik und Therapie sowie die zutreffende Befürchtung, dass die kommunikative Beeinträchtigung zu Ausschluss führen könnte. Sie erarbeitet zweitens übersehene aktuelle Potenziale zur Sprachentwicklung und Möglichkeiten zur Sprachförderung in der Kita. Die Empfehlung richtet sich in diesem Fall in erster Linie auf die Einführung von lautsprachunterstützenden Gebärden. Es wird thematisiert, die Gruppe einzubeziehen und damit vielen Kindern zu ermöglichen, aus der Situation zu profitieren. Es wird eine Umsetzungsbegleitung durch die Logopädin über vier Wochen vereinbart. Die expliziten Sprachfördereinheiten eignen sich dafür, dass der Gruppenleiter den Gebärdengebrauch erlernen kann. Zusätzlich unterstützen Bildmaterial und Bewegungspausen das Lernen von M. (und weiteren Kindern) während der gemeinsamen Fördersequenzen. Die Übertragung des Gebärdengebrauchs in eine kommunikationsintegrierte Sprachförderpraxis schliesst so bald wie möglich an. Zum Thema Znüni greift die Fachberatung auf bestehendes Informationsmaterial zurück. Sie regt die Kita-Leitung an, es kapitelweise im internen Fachaustausch zu nutzen.
Die Fachberatung denkt Personal- und Institutionsentwicklung mit. Sie begleitet Transformationen der alltäglichen Berufspraxis und sorgt für Wissenstransfer. Im Beispiel: Implementation erster Formen von Unterstützter Kommunikation in der Kita und zielgruppengerechtes Infomaterial zum Thema «Essen & Trinken» (Ateras & Ermert, 2023 [https://portfolio.switch.ch/view/view.php?t=74a85d8b9a3666daaaa3]).
Die Fachberatung vermeidet es, Sprachentwicklung zu pathologisieren. Sie rückt die kommunikativen Funktionen auf dem gesamten Spektrum von Entwicklung in den Mittelpunkt (Niebuhr-Siebert, 2022). Denn eine «professionelle Verwendung wissenschaftlichen Wissens» (Helsper, 2021, S. 105) überprüft nicht nur kritisch das Zutreffen von Klassifikationen (ebd.), sondern hinterfragt wiederum auch die im Fachdiskurs gebräuchlichen Klassifikationen selbst. Die Fachberatung achtet ausserdem darauf, dass Interventionen nicht ausgelagert und therapeutische Massnahmen nicht isoliert stattfinden. Damit verhindert sie, dass die Entwicklungsförderung nur vereinzelt stattfindet. Die Fachberatung ist Teil interprofessioneller Kooperation und regt diese fallbezogen und konkret an.
Die Frage nach der Sprachenwahl in der Eltern-Kind-Kommunikation bei mehrsprachigen Eltern (Bockmann et al., 2013; Buschmann & Schumm, 2017) und nach eventueller Überforderung durch eine Mehrzahl von Sprachen sind häufig Gegenstand in der Fachberatung. Eine Schülerin mit Lese-Rechtschreibstörung (LRS) hat beträchtliche Probleme in der Schule. Sie ist zweisprachig aufgewachsen. Ihre Logopädin ist aufgeschlossen gegenüber der Förderung von Mehrsprachigkeit in Schule und Therapie. In diesem Fall aber möchte sie sich versichern, dass es besser sei, auf die Schriftsprache im Polnischen zu verzichten. Ihrer Meinung nach sind die Kapazitäten der Schülerin für das Schriftsprachlernen mit Deutsch und Englisch ausgelastet.
In diesem Fall geht es der Fachberatung darum, das Problemverstehen zu vertiefen. Nicht das Lesen und Schreiben in einer bestimmten Einzelsprache (z. B. Englisch) ist das Problem, sondern das Lesen und Schreiben an sich. Sind die Prozesse des Ent- und Verschlüsselns von Lautgebilden und/oder der Abbildung von Wortformen im mentalen Lexikon erschwert, werden diese Schwierigkeiten zwar in jeder Sprache auftreten, sie werden aber nicht grösser. Auch für die Frage nach einer förderlichen Sprachenwahl ist die Unterscheidung zwischen Sprachen i. S. von Einzelsprachen und der Sprache als Kommunikationsmittel hilfreich.
Die Fachberatung identifiziert die Verarbeitung der Schriftsprache als Problem. Sie empfiehlt Schriftsprachtherapie und -förderung, die allen drei Sprachen zugutekommt. Sie informiert über mehrsprachiges Lernen (Ateras et al., 2023), über Bezugsquellen für Lesematerial in allen Sprachen der Schülerin, über Medien für mehrsprachige Lese-Schreib-Aktivitäten und über entlastende Lese- und Schreibhilfen und Strategien. Weiterführend kann analysiert werden, ob beispielsweise unterschiedliche Laut-Buchstaben-Korrespondenzen in den beteiligten Sprachen für die Schülerin erhellend sind oder wann und wie der Sprachenwechsel oder der Einsatz eines Übersetzungstools Aufgaben erleichtert. Die Fachberatung hat Einfluss auf die Family Language Policy (Knappik et al., 2020) und ermutigt zu einem weniger reglementierten als vielmehr kontextabhängigen und selbstbestimmten Mehrsprachengebrauch.
Die Fachberatung informiert fallbezogen über adaptive Lernmaterialien (im Beispiel: Online-Leseportal mit Sprachenkombinationen, u. a. Deutsch – Polnisch – Englisch [https://www.amira-lesen.de/#book=3&p=1] und eine weiterführende Materialsammlung [https://bit.ly/Padlet-Sprachen-inklusiv]).
Die Fachberatung achtet bei Beeinträchtigungen der sprachlich-kommunikativen Entwicklung «anwaltschaftlich» (Schlienger, 2016, S. 355) darauf, dass die Verantwortlichen die Bildungsziele nicht reduzieren. Erstsprachlicher Schriftspracherwerb und Fremdsprachenunterricht auch bei Beeinträchtigungen sind Beispiele dafür. Die Fachberatung baut Verunsicherungen ab und unterstützt den ungezwungenen, wechselnden und gemischten Gebrauch von Sprachen.
Der Anteil von «Kindern mit Migrationshintergrund» und aus «bildungsfernen Familien» sei hoch. Dieser Hinweis dient nicht selten in institutionellen Beratungsanfragen als Problembeschreibung. So auch in diesem Beispiel: Eine Lehrperson möchte den Elternabend nutzen, um den Medienkonsum der Schüler:innen zu problematisieren und zur Literacy-Förderung anzuhalten. Ihr ist eine «kultursensible» Elternkooperation wichtig und sie will darum die «kulturellen Besonderheiten» bei «mehrsprachigen Eltern» (Klysz & Hricová, 2020, S. 154) berücksichtigen.
In diesem Fall geht es der Fachberatung darum, aufzuzeigen, wie sich gesellschaftlich und im Bildungswesen einflussreiche Leitdifferenzen[2] als Beratungsanlass vor tatsächlich oder vielleicht auch gar nicht vorhandene Probleme schieben. So wird zum Beispiel «Elternkooperation» als Voraussetzung für Integration in die Schule speziell bei einem «Migrationshintergrund» deklariert (Dott et al., 2022, S. 37). Der «Migrationsdiskurs» (Yildiz, 2016, S. 71) ist so mächtig, dass auch unterstützend gemeinte Aussagen und Massnahmen letztlich Benachteiligung aufrechterhalten und erzeugen, solange sie sich auf ihn beziehen. Eine diskursanalytische Studie hält als zentrales Ergebnis fest, «dass Kinder mit Migrationshintergrund innerhalb der Nach-PISA-Bildungsdebatte als Kristallisationspunkt in Erscheinung treten, in dem sich nahezu alle bildungsbenachteiligenden und somit problematischen Attribute zusammenführen lassen» (Sitter, 2016, S. 145).
Fachpersonen und Eltern können sich in ihren Weltauffassungen und Wertorientierungen unterscheiden. Auch zwischen Menschen gleicher Ethnie bestehen Unterschiede beispielsweise in der Distanz zu Macht, in der Auffassung von Zeit oder im Umgang mit Geschlechtsunterschieden (Klysz & Hricová, 2020). Solche Unterschiede mit Mehrsprachigkeit in Verbindung zu bringen, ist gerade nicht «kultursensibel» oder «diversitätssensibel».
Familien unterscheiden sich zudem in ihren literalen Praktiken (Isler, 2015), aber «zwischen sozialstrukturellen Faktoren und familienkulturellen gibt es keine determinierenden Zusammenhänge. Zuschreibungen wie ‹bildungsfern› oder ‹fremdsprachig› werden der Komplexität des familiären Alltags nicht gerecht» (ebd., S. 153).
Die Fachberatung sichert die Zugänglichkeit der Informationen für alle Eltern und verwendet darum bei Bedarf und nach Möglichkeit barrierefreie Präsentationen und Übersetzungsdienste. Sie informiert sachlich und erläutert anschaulich, wie der Gebrauch von Medien Sprachlernen unterstützen und behindern kann. Inklusive Fachberatung hat nicht zum Ziel, familiäre Praktiken «umzukrempeln». Sie konzentriert sich darauf, individuelle Ressourcen zu entdecken beziehungsweise bewusst zu machen. Im Beispiel entwickelt sich der Elternabend zum Auftakt für ein schulisches Medienprojekt. Die aktive, freiwillige Teilnahme von Eltern mit zahlreich vorhandener Medien- und Sprachenkompetenzen verspricht ein vielfältiges Projekt.
Die Fachberatung vermeidet das Denken und Sprechen in vorgefertigten, inhaltsleeren Schablonen und Formeln wie «Kinder mit Migrationshintergrund» oder «Inklusionskind». Sie stellt Fragen: Geht es bei der Attribuierung «mehrsprachig» tatsächlich um mehrsprachige Kompetenz oder dient die Bezeichnung als «markierte Kategorie» (Knappik et al., 2020, S. 171) einer – quantitativ nicht haltbaren – Besonderheit?
Die Fachberatung vermeidet es, Probleme und Herausforderungen pauschal zuzuweisen. Vielmehr wird jeweils situativ und individuell ermittelt, welche Anpassungen und Unterstützungen notwendig sind.
Aus Sicht der inklusiven Fachberatung dient Elternkooperation der Unterstützung einer «mehrheimischen Alltagspraxis»[3] der Kinder (Yildiz, 2016, S. 79). Die lebensweltlichen Selbstverständlichkeiten der Kinder und Familien sind der Ausgangspunkt sowohl für Wertschätzung und Bestätigung als auch für kompensatorische Angebote. Teilnahme und Mitgestaltung werden zwischen allen Beteiligten ausgehandelt.
Die Förderung von sprachlicher Entwicklung und Bildung ist Gegenstand von Fachberatung, die Wissen und Fallverstehen zusammenbringt. In den Beispielen waren Problemerkennung und Handlungsempfehlungen jeweils an unterschiedlichen Prinzipien inklusiven Handelns orientiert. Abschliessend fasst Tabelle 1 diese begrifflich zusammen.
Beispiel 1 | Beispiel 2 | Beispiel 3 | |
Entscheidungshilfe: Welches Bildungsangebot? | indizierte logopädische Therapie und gruppenintegrierte Förderung | uneingeschränkte Bildungsziele auch bei erschwertem (Sprach-)Lernen | partizipative Projekte ohne Delegation des Bildungsauftrags |
ideeller Beratungsinhalt | Depathologisierung | Überlassen von Selbstbestimmtheit | Entstigmatisierung |
eingebettete Beratungsaufgabe | interprofessionelle Kooperation und Wissenstransfer | Information über konkrete Praxis und Material | gemeinsame Massnahmenplanung |
Ausrichtung und Inhalte der Fachberatung im Bereich sprachliche Entwicklung und Bildung ändern sich, wenn Inklusionsziele verfolgt werden. Die Praxisbeispiele haben Kennzeichen inklusiver Fachberatung aufgezeigt.
Simone Kannengieser Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie Pädagogische Hochschule FHNW |
Ateras, B., Bucheli, S., Däppen, S. & Kannengieser, S. (2023). Sprachen inklusiv: Lernen in allen Sprachen. FHNW. https://www.fhnw.ch/de/forschung-und-dienstleistungen/paedagogik/institut-spezielle-paedagogik-und-psychologie/sprachen-inklusiv-mehrsprachigkeit-fuer-alle/sprachen_inklusiv_doppelseiten-web_pfile-1.pdf
Ateras, B. & Ermert, C. (2023). Essen und Trinken als Handlungsfeld für Fachpersonen im Frühbereich. https://portfolio.switch.ch/view/view.php?t=74a85d8b9a3666daaaa3 [Zugriff: 02.12.2024].
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Mit kantonalen und institutionellen Bedingungen und den realen Strukturen von Fachberatung kann sich der Beitrag nicht auseinandersetzen. Fachberatung erfolgt in der Regel durch Logopäd:innen. ↑
Leitdifferenzen sind Unterscheidungskategorien, die das Denken oder den Diskurs in Gesellschaften oder auch in Disziplinen besonders prägen. ↑
Yildiz zielt mit diesem Begriff wohl auf den Umstand, dass Kinder in mehreren, auch diskrepanten Normsystemen und Alltagskulturen zuhause sein können. Der Begriff wendet sich also gegen Vorstellungen von Zerrissenheit zwischen zwei Kulturen und gegen Forderungen zur Assimiliation. ↑