Dokumentation
Linksammlung zum Schwerpunkt 55
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Brüschweiler, B., Cavelti, G., Falkenreck, M., Gloor, S., Hinder, N., Kindler, T. & Zaugg, D. (2021). Kinderrechte aus Kinder- und Jugendsicht. Kinderrechte-Studie Schweiz und Liechtenstein 2021. UNICEF Schweiz und Liechtenstein & Institut für Soziale Arbeit und Räume, Departement Soziale Arbeit der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Zürich und St. Gallen. https://www.unicef.ch/de/media/2369/download?attachment=
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Giese, L.-S. & Lindmeier, B. (2022). Kinderrechte in der Corona-Pandemie. Sonderpädagogische Förderung heute, 66 (3), 229–230.
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www.ekm.admin.ch/ekm/de/home.html
www.sem.admin.ch/sem/de/home.html
www.edi.admin.ch/edi/de/home/fachstellen/ebgb.html
www.inclusion-handicap.ch/de/recht-15.html
www.procap.ch/angebote/beratung-information/rechtsberatung
www.humanrights.ch/de/ipf/menschenrechte/behinderungen
Bildungspolitik und -praxis ist nicht nur eine Domäne von Fachpersonen. Jeder Mensch kann als Experte für sein eigenes Leben betrachtet werden, mit einzigartigen Kenntnissen, Erfahrungen und Perspektiven, die das Verständnis anderer auf unerwartete und wertvolle Weise bereichern können. Diese Ideen haben das Projekt Voices into Action (VIA) geleitet, das 2021 bis 2022 die Europäische Agentur für sonderpädagogische Förderung und inklusive Bildung durchführte. Es ist bereits eine Publikation erschienen, die den theoretischen Hintergrund des VIA-Projekts beschreibt, wichtige europäische sowie internationale politische Informationen zu diesem Thema zusammenfasst und mit den wichtigsten Forschungsergebnissen der letzten 20 Jahre ergänzt.
Link zur Website der European Agency und dem Projekt Voices into Action
Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ist auch im dritten Jahr der Corona-Pandemie noch spürbar beeinträchtigt: Zwar sind die Belastungen nicht mehr so hoch wie während des ersten und zweiten Lockdowns, aber sie liegen durchgehend über den Werten vor der Pandemie. Das gilt für Sorgen und Ängste ebenso wie für psychosomatische Beschwerden. Immer noch leidet jedes vierte Kind unter psychischen Auffälligkeiten. Erneut sind insbesondere Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Verhältnissen betroffen. Während die Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit abgenommen haben, rücken neue Krisen in den Vordergrund. Das zeigen die Ergebnisse der fünften Befragung der sogenannten COPSY-Studie (Corona und Psyche) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Die COPSY-Studie ist die erste bevölkerungsbasierte Längsschnittstudie über Corona in Deutschland und gehört auch international zu den wenigen Längsschnittstudien.
Link zur Website Bildungsklick mit Informationen zur Copsy-Studie
Das Projekt GESUND! der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) und des Verbands der Ersatzkassen e. V. (vdek) als Projektpartner zielt auf die Stärkung der Gesundheit von Menschen mit Lernschwierigkeiten ab. Die Leitidee von GESUND! ist es, die Zielgruppe zu befähigen, selbstbestimmt Einfluss auf die eigene Gesundheit zu nehmen. In einer ersten Projektphase wurden Menschen mit Lernschwierigkeiten in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen zu «Gesundheitsforschern» qualifiziert. In einer zweiten Projektphase wurden gemeinsam mit der Zielgruppe vier Seminare zu weiterführenden Gesundheitsthemen entwickelt. Im Rahmen von GESUND! sind bisher zwei Praxishilfen, diverse Lernmaterialien, Videos und eine Publikation entstanden, die kostenlos verfügbar sind.
Link zur Website Gesunde Lebenswelten und dem Projekt Gesund
In ihrem neuen Gutachten «Basale Kompetenzen vermitteln – Bildungschancen sichern. Perspektiven für die Grundschule» empfiehlt die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) wichtige Massnahmen zur Weiterentwicklung der Grundschule. Zentral ist die Konzentration auf basale Kompetenzen wie zum Beispiel Lesen, Schreiben und Mathematik, damit mehr Schüler:innen die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik in der Grundschule erreichen können.
Frauen mit Schwerbehinderung sind auf dem Arbeitsmarkt gleich doppelt benachteiligt: als Frauen und als Menschen mit Behinderungen. Sie werden schlechter bezahlt, erhalten selten Vollzeit- und Führungspositionen und sind durch Haushalts- und Familienaufgaben besonders belastet. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie, die die Aktion Mensch in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut SINUS veröffentlicht hat. Grundlage der Erhebung ist ein erstmaliger systematischer Vergleich der Erwerbssituation von Frauen mit und ohne Schwerbehinderung sowie den entsprechenden männlichen Bevölkerungsgruppen.
Der Bildungsbericht Schweiz 2023 vermittelt Daten und Informationen aus Statistik, Forschung und Verwaltung zum gesamten Bildungswesen der Schweiz von der Vorschule bis zur Weiterbildung. Der Bericht dient als Grundlage für die Formulierung der gemeinsamen Bildungsziele von Bund und Kantonen. Der Bildungsbericht Schweiz 2023 wurde am 7. März 2023 in Bern der Öffentlichkeit vorgestellt und kann elektronisch kostenlos konsultiert oder als Buch bei Stämpfli Kommunikation erworben werden.
Kinder und Jugendliche, die ausserhalb ihres Wohnkantons hospitalisiert werden und dort eine Spitalschule besuchen, sind keine Einzelfälle. Eine neue Spitalschulvereinbarung regelt den entsprechenden interkantonalen Lastenausgleich. Das fiktive Beispiel der neunjährigen Amélie zeigt, wie die Vereinbarung konkret funktioniert.
Link zum EDK-Blog (in französischer Sprache )
Menschen mit Behinderungen sollen im Erwerbsleben und beim Zugang zu Dienstleistungen besser vor Diskriminierung geschützt werden. Dies hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom 10. März 2023 entschieden. Zudem will er die Gebärdensprache anerkennen und die Gleichstellung von gehörlosen Personen fördern. Er hat das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) damit beauftragt, bis Ende Jahr eine entsprechende Änderung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) vorzulegen. Der Bundesrat will zudem prüfen, wie die aktive Partizipation von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben mit gesetzlichen Massnahmen gefördert werden kann.
Bildungsinstitutionen prägen den individuellen Lebensverlauf von früher Kindheit an. Sie tragen sowohl zu den beruflichen Chancen und gesellschaftlichen Möglichkeiten bei als auch zum Wohlstand und sozialen Zusammenhalt der Bevölkerung in der Schweiz. Mit Bildung ist auch das gesellschaftliche Versprechen der Chancengleichheit verbunden: Jedes Individuum erhält dieselbe Chance, in der Bildung erfolgreich zu sein und an den gesellschaftlichen Gütern teilzuhaben, unabhängig von seiner Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen – so das Bildungscredo. Ein Sammelband versammelt 14 Kurzbeiträge, die sich mit dem Widerspruch von sozialer Integration und Ausschluss im Schweizer Bildungswesen befassen. Er verweist auf die paradoxe Situation, dass das Bildungswesen in der Schweiz Integration und sozialen Zusammenhalt fördert, zugleich aber auch Ungleichheit und Ausschluss bewirkt. Die Publikation ist das Ergebnis einer Sektionstagung des Forschungsnetzwerks Bildungssoziologie der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie , die im Sommer 2022 an der Universität Basel stattfand und von der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften finanziell unterstützt wurde. Sie richtet sich an Verantwortungsträger in Bildungspolitik und Bildungsverwaltung, an Bildungsforschende sowie an Lehrende in Ausbildungsinstitutionen.
Im Jahr 2022 wurden 127 Fälle von Diskriminierung von Menschen mit einer Hörbehinderung vom Rechtsdienst des Schweizerischen Gehörlosenbundes bearbeitet. Der kürzlich veröffentlichte Diskriminierungsbericht zeigt einmal mehr die Schwierigkeiten und Hindernisse auf, mit denen Menschen mit einer Hörbehinderung in allen Lebensbereichen immer noch konfrontiert sind. Allzu oft werden beispielsweise die Leistungen für Gebärdensprachdolmetscher verweigert, die benötigt werden, sei es im Kontakt mit Behörden, in der Aus- und Weiterbildung, in Krankenhäusern oder am Arbeitsplatz.
Link zum Gehörlosenbund und dem Diskriminierungsbericht
Wie nutzen Schüler:innen in der Schweiz die digitalen Hilfsmittel fürs Lernen in Schule und Familie? Antworten hierauf gibt die Erhebung «Monitoring der Digitalisierung aus Sicht der Schülerinnen und Schüler» von der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung SKBF. Die Studie deckt die obligatorische Schule und die Sekundarstufe II ab und sammelt Daten über die Verfügbarkeit von digitalen Hilfsmitteln und deren Nutzung aus Sicht der Schüler:innen und der Lernenden. Die im Februar 2023 publizierten Ergebnisse erlauben nun den Vergleich von drei repräsentativen Befragungen aus den Jahren 2020, 2021 und 2022 und ermöglichen somit erstmals die Beschreibung von Trends.
Link zum Bericht über das Monitoring der Digitalisierung aus Sicht der Lernenden
Viele Menschen mit Behinderungen sind auf eine finanzielle Unterstützung beim Wohnen angewiesen. Aus Sicht der IV stellt sich die Frage: Wie eruiert man den Unterstützungsbedarf? Eine Studie im Auftrag des Bundesamts für Sozialversicherungen BSV empfiehlt, die Koordination zu verbessern und die Komplexität zu verringern.
Link zur Website Soziale Sicherheit und der Studie zur Unterstützung beim Wohnen zu Hause
Zur Förderung der Gleichstellung und der Rechte von Menschen mit Behinderungen orientiert sich der Kanton Solothurn an der Behindertenrechtskonvention und am «Leitbild Behinderung 2021 – Zusammenleben im Kanton Solothurn». Zur Umsetzung des kantonalen Leitbildes erarbeitet der Kanton einen «Aktionsplan Behinderung – Zusammenleben im Kanton Solothurn». Die zuständigen Ämter oder öffentlichen und privaten Institutionen planen die Massnahmen und die Umsetzung in ihrem Fachgebiet (Arbeit, Bildung, Existenzsicherung usw.). Das Amt für Gesellschaft und Soziales übernimmt die Koordination des gesamten Projektes. Die kantonale Fachkommission Menschen mit Behinderungen begleitet es und bringt die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen direkt ein.
Link zur Website des Kantons Solothurn und Informationen zum Aktionsplan
Menschen mit Behinderungen erhalten mit dem neuen Selbstbestimmungsgesetz im Kanton Zürich grössere Freiheiten bei der Wahl der Wohn- und Betreuungsformen. Das Gesetz tritt am 1. Januar 2024 in Kraft. Die Arbeiten zur Umsetzung sind bereits in vollem Gang. Der Kanton führt dabei das bewährte partizipative Vorgehen mit Betroffenen und Fachorganisationen fort.
Link zur Website des Kantons Zürich und dem Selbstbestimmungsgesetz
Im März 2023 erschien die 50. Ausgabe des deutschen Ohrenkuss-Magazins. Das Jubiläumsheft hat das Thema «Freundschaft». 50 Autor:innen mit Trisomie 21 haben an dieser Ausgabe mitgeschrieben. Vor 25 Jahren entstand Ohrenkuss im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Bonner Universität. 1998 dachten viele Menschen noch, dass Personen mit Trisomie 21 nie das Lesen und Schreiben lernen könnten. Jetzt – 25 Jahre später – ist klar: Menschen mit Trisomie 21 können lesen und schreiben lernen. Und nicht nur das: Ihre Texte sind gleichermassen minimalistisch und poetisch und finden eine grosse Zahl an Leser:innen. Das Heft hat aktuell 2500 Abonnent:innen und finanziert sich durch Abos, Lesungen, Schreibwerkstätten und Spenden.
Link zur Website von Ohrenkuss
Menschen mit Behinderungen sind in Massenmedien und auf deren Social-Media-Kanälen stark unterrepräsentiert. Sie kommen kaum vor, obwohl laut Statistik Austria mehr als 18 Prozent der österreichischen Bevölkerung mit einer sichtbaren oder unsichtbaren Behinderung leben. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von «Media Affairs», die im Rahmen der Zero Project Conference 2023 präsentiert wurde. Wenn über Menschen mit Behinderungen berichtet wird, dann findet eine thematische Verengung auf wenige Bereiche statt – der Fokus liegt bei Spitzensport und Charity. Allein diese beiden Themen machen knapp die Hälfte der Gesamtberichterstattung im Inklusionskontext aus. Dadurch werden die alltagsnahe Darstellung und die Teilhabe «gewöhnlicher» Menschen mit Behinderungen in den Medien stark ausgeklammert und überlagert.
Link zur Studie über Menschen mit Behinderung & Inklusion in den österreichischen Massenmedien
Laufzeit: 01.06.2021 – 30.06.2023
Forschende Institution: Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie der FHNW
Im Projekt «Sprachen inklusiv» geht es um den Einschluss von Kindern und Jugendlichen, die sonderpädagogisch gefördert oder beschult werden. Sie sollen an der Errungenschaft zunehmender Mehrsprachigkeitsförderung und am Einbezug von Erstsprachen in die Bildung teilhaben. Mehrsprachige Kinder sollen im Projekt unterstützt werden, ihre Entwicklung und ihr Lernen in allen ihren Sprachen zu vollziehen.
Laufzeit: 09.2022 – 08.2024
Forschende Institution: Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Zürich & weitere Universitäten
WoKidS ist ein Forschungsprojekt, welches das Wohlbefinden von Kindern in der Deutschschweiz untersucht. Es versucht zu verstehen, wann, unter welchen Bedingungen und wie Kinder Wohlbefinden erleben. Das Projekt hat zwei Forschungsfragen: Was brauchen Kinder, um sich gut zu fühlen? Was verstehen Kinder unter Wohlbefinden? WoKidS ist Teil des internationalen Forschungsnetzwerks und der multinationalen qualitativen Studie Children's Understandings of Well-being – Global and Local Contexts (CUWB). In diesem Netzwerk untersuchen Forschungsteams, wie Kinder in verschiedenen Teilen der Welt Wohlbefinden erleben. WoKidS verfolgt zwei miteinander verbundene Forschungsziele: 1) die Perspektiven der Kinder in der Deutschschweiz auf ihr Wohlbefinden zu repräsentieren und 2) diese Perspektiven mit internationalen Befunden zu vergleichen.
Laufzeit: 12.2022 – 02.2026
Forschende Institution: Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH) und weitere Universitäten
Ziel des Projektes ist die internationale und partizipative Entwicklung einer webbasierten pädagogischen Grammatik (PG) für fünf europäische Gebärdensprachen (DSGS, DGS, ÖGS, LIS, LSF) für gebärdensprachbenutzende Lehrkräfte im gebärdensprachlichen Unterricht mit hörbeeinträchtigten und hörenden Schüler:innen. Damit können Sprachstrukturen erklärt und geübt werden, die gerade bei Menschen mit einer Hörbehinderung eine Basis für gelingende Kommunikation und Partizipation bilden. Durch die PG soll eine Erweiterung der pädagogisch-didaktischen sowie linguistischen Kompetenzen der Lehrkräfte gewährleistet und die Qualität des Gebärdenspracheunterrichts verbessert werden.
Quelle: Parlamentarische Dokumentation des Informations- und Dokumentationszentrums IDES sowie Geschäftsdatenbank vom Bund
Psychische Störungen bei jungen Frauen
Interpellation (22.4360) vom 13.12.2022 > Antwort des Bundesrats vom 15.02.2023
Will die IV die Kosten für die Behandlung von Personen mit Autismus nicht mehr übernehmen?
Interpellation (22.4195) vom 30.09.2022 > Antwort des Bundesrats vom 16.11.2022
Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Mechanische Fixierung
Interpellation (22.4150) vom 29.09.2022 > Antwort des Bundesrats vom 16.11.2022
Assistenzkräfte an der Aargauer Volksschule
Interpellation (23.19) vom 17.01.2023
Einführung von Förderklassen auf Primar- und Sekundarschulstufe I für verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler
Motion (2023.62) vom 26.01.2023
Mobbing, Beleidigungen und Gewalt gegenüber Lehrerinnen und Lehrern an kantonalbernischen öffentlichen Schulen
Interpellation (2023.002) vom 17.01.2023
Rapport du Conseil d'Etat au Grand Conseil sur l'évolution de l'école plus inclusive
Rapport divers (RD 1502) du 25.01.2023
Ressourcensprechung bei der integrativen Sonderschulung (IS) an der Volksschule
Anfrage (1064) vom 31.01.2023
Lehrermangel – Potential von Quereinsteigenden effektiver ausschöpfen und steigern
Kleine Anfrage vom 14.12.2022
Wenn nicht anders vermerkt, entstammen die Inhaltsbeschreibungen den Verlags- und Filmwebseiten.
Rezension von Monika Brunsting
Dr. phil., Fachpsychologin für Psychotherapie und Sonderpädagogin, Oberuzwil und Zumikon
Susy Signer-Fischer schafft es, ihre grosse Erfahrung und ihre schier unerschöpflichen Möglichkeiten auf über 400 Seiten so zwischen zwei Buchdeckel zu bringen, dass man ihr folgen mag und trotz der Fülle nicht untergeht. Sie beschreibt Theorie und Praxis der Arbeit mit Jugendlichen in sehr lebendiger Art und Weise. Alle heute wichtigen Störungsbilder, die einem in der psychotherapeutischen Praxis begegnen können, kommen zur Sprache, von A wie ADHS bis Z wie Zwänge. Konkrete Fallvignetten illustrieren die Theorie und helfen, sie in der eigenen Beratungs-, Coaching- oder Therapie- Praxis anzuwenden. Dann werden aber auch allgemein wichtige psychologische Themen im Jugendalter unter hypnosystemischem Gesichtspunkt beschrieben: Selbstwert und Selbstvertrauen, Identitätsfindung, Leistung, Grenzen und Raum, Zusammenleben und Umgang mit anderen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Ein Verzeichnis der vorgestellten Interventionen hilft, sich zurechtzufinden und im therapeutischen Alltag rasch Lösungsmöglichkeiten zu finden - und daraus eigene zu entwickeln.
Der therapeutische Lernprozess geht in hypnosystemischen Therapien stark über Bilder und damit direkt zu und über Emotionen. Gleichzeitig werden diese aber auch bewusst gemacht, eingeordnet und ein sicherer Umgang mit ihnen wird geübt. Das ist gerade in der Arbeit mit Jugendlichen oder jungen Erwachsenen eine bedeutsame Stärke. Dies macht hypnotherapeutische Wege für Therapeut:innen im sonderpädagogischen Bereich oder für Sonderpädagog:innen mit einem therapeutischen Blick sehr interessant. Hier fehlen leider immer noch die Therapeuten, die interessiert und in der Lage sind, in sonderpädagogischen Fällen therapeutische oder beraterische Angebote zu machen. Hier kann man von Susy Signer- Fischers Buch sehr viel lernen.
Schule wandelt sich von einem Ort der Vermittlung zu einem der Entdeckung und Entfaltung der Persönlichkeiten. Es geht um die Fähigkeiten jedes Einzelnen. Das bedarf einer Schulgemeinschaft, die zur Gestaltung und Inspiration fähig ist. Es geht um eine neue soziale Architektur an den Schulen, in der das Wirken und Gestalten von Schule durch die Schulleitung gemeinsam mit allen Beteiligten im Vordergrund steht. Die Partizipation von Eltern, Pädagog:innen und Schüler:innen ist die Grundlage des gemeinsamen Wandels. Das kann dann gelingen, wenn die Beteiligten zu Gestaltern ihrer eigenen Projekte werden, denn daraus entsteht Identifikation in einem gemeinschaftlichen Verständnis. Das Buch vermittelt Werkzeuge und Haltungen zur Neugestaltung von Schule, zur Beziehung zwischen Pädagog:innen, Kindern und Jugendlichen sowie zur systemischen Leadership mit neuem Blick auf Bildung.
In dieser Studie wird die Taktile Gebärdensprache im Kontext angeborener Taubblindheit/Hörsehbehinderung mit Fokus auf ihre strukturellen Eigenschaften näher betrachtet. Durch den Mixed-Methods-Ansatz ergeben sich zwei Teilstudien. In der quantitativen Teilstudie wird anhand einer Fragebogenerhebung der Einsatz morphosyntaktischer Elemente (insbesondere die räumliche Grammatik) sowie die Adaption nonmanueller Komponenten in der Taktilen Gebärdensprache von Kommunikationspartner:innen untersucht. In der qualitativen Teilstudie wird die Taktile Gebärdensprache von Menschen mit Taubblindheit/ Hörsehbehinderung anhand von Videomaterial mit dem Fokus auf die Verwendung von Rollenübernahme, Klassifikatorverben und Gesten analysiert. Die Ergebnisse der beiden Teilstudien werden in der Integration miteinander in Beziehung gesetzt.
Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist auch heute, mehr als zehn Jahre nach der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention nicht vollends gesichert. Im Gegenteil werden weiterhin Problemlagen salient, wie beispielsweise die immer noch problembehaftete Umsetzung der Inklusion an Schulen. Welche Fortschritte konnten bezüglich der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in den vergangenen zehn Jahren erzielt werden? Was sind aktuelle Herausforderungen? Welche Problemstellungen erwarten uns in der Zukunft und sollten schon heute mitgedacht und bearbeitet werden? Anlässlich der 55. Jahrestagung der Sektion Sonderpädagogik standen diese Fragen drei Tage lang im Mittelpunkt. Der Band bündelt die Diskussion um Teilhabe anhand ausgewählter Themenfelder.
Die Disability Studies erweisen sich als wichtiger Beiträger und Impulsgeber für die wissenschaftliche Disziplin und Profession Sozialer Arbeit. Zugleich ist der Zusammenhang beider Bereiche bisher wenig untersucht, kaum begründet und systematisiert. Das Buch arbeitet diesem Forschungs-desiderat profund und effektiv entgegen. Die Beiträge untersuchen, inwiefern sich die Verbindung zwischen Disability Studies und Sozialer Arbeit bereits als fruchtbar erwiesen hat, noch erweisen könnte oder was einer Verknüpfung im Wege steht. So leistet es einerseits theoretische Grundlagenforschung, indem es den systematischen Einbezug der Disability Studies in die interdisziplinäre Handlungswissenschaft Soziale Arbeit untersucht. Andererseits betreibt es angewandte Wissenschaft, insofern es an Konsequenzen interessiert ist, die sich hieraus für die Sozialarbeitsforschung und die professionelle Praxis ergeben.
Über fünfzig Jahre lang teilen sie ihr Leben. Doch nun ist der Mann schwer krank. Lange schon wird er palliativ umsorgt; und so wird der Radius des Paares immer eingeschränkter, der Besuch seltener, die Abhängigkeit voneinander grösser.
Kraftvoll und poetisch erzählt Helga Schubert davon, wie man in solchen Umständen selbst den Verstand und der andere die Würde behält.
Der Dokumentarfilm begleitet vier junge Menschen durch den Alltag. Vier Menschen, die voller Leben sind und klare Ziele haben – Arbeit finden, politisch aktiv werden, heiraten, Kinder bekommen. Vier Menschen, für die das Erreichen dieser Ziele mit vielen Hindernissen verbunden ist und die von der Gesellschaft in eine Schublade gesteckt werden: Menschen mit Trisomie 21.